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Magdalena Niederwolfsgruber aus Kematen

„Tue Gutes – und es kommt zurück zu dir.“

Zum 10. Mal ist heuer in Bruneck der Wettbewerb „Verkaufstalent Südtirol“ ausgetragen worden, organisiert vom  Berufsbildungszentrum Bruneck und unterstützt vom hds, dem Bereich Deutsche Berufsbildung und der Firma Sportler. Die Jubiläumsausgabe gewann Magdalena Niederwolfsgruber. Die 21-Jährige schwärmt von ihrem Traumberuf als Fachverkäuferin.

Worum geht es in diesem Wettbewerb?
Es geht darum, innerhalb von zehn Minuten ein möglichst perfektes, kundenorientiertes Verkaufsgespräch mit einem Testkunden zu führen und dabei sein Talent und Wissen vor einer Fachjury wiederzugeben. In dieser Zeit musst du versuchen, den Kunden zu überzeugen, möglichst viel Produkte zu verkaufen. Und dies alles in Deutsch, Englisch und Italienisch. Ich habe mich intensiv vorbereitet, bin zu den Produktherstellern gefahren, um zu erfahren, wie das Produkt hergestellt wird. Wenn du das direkt erfährst, kannst du das Produkt viel überzeugender an den Kunden bringen. Auch erhielt ich ein intensives Sprech- und Verhaltenstraining von meinen Lehrern. Ich habe echt alles gegeben, jede freie Minute steckte ich in die Vorbereitung für den Wettbewerb. Der Wettbewerb hat mir viel an Erfahrung und Selbstvertrauen gegeben und die Bestätigung, meinen richtigen Lebensweg gefunden zu haben.

Wie kamen Sie zu dem Beruf als Verkäuferin?
Nach der Mittelschule wusste ich nicht recht, wohin das Leben mich führen sollte. Meine Mutter riet, die Hauswirtschaftsschule in Dietenheim zu machen, welche ich dann auch abschloss. Die Schule gefiel mir sehr gut, es war eine richtig pärige Zeit. Da mir das Kochen Spaß machte, begann ich die Kochlehre und arbeitete dann in einem Hotel. Der Beruf war Ok, aber ich irgendwie war ich nicht glücklich, mir fehlte etwas und zwar der soziale Umgang mit Menschen, die direkten Gespräche und Kontakte. Durch Zufall erfuhr ich, dass im Lebensmittelgeschäft Hopfgartner in Luttach eine Lehrstelle als Verkäuferin frei war, ich bewarb mich und durfte gleich anpacken. Schon am ersten Tag fühlte ich, meinen Traumberuf gefunden zu haben, machte dann die dreijährige Ausbildung als Verkäuferin und schloss mit dem Gesellenbrief ab. Ich gehe täglich gerne mit viel Freude zur Arbeit!

Was ist das Interessante an diesem Beruf?
Die tägliche Nähe zu den Kunden. Das sind Beratungen über Lebensmittel und deren Inhaltsstoffe oder was man damit alles kochen kann oder auch nur ein kurzer Small Talk. Abgesehen von der Arbeit an der Theke muss ich Waren auffüllen und nach Geschäftsschluss die Theke, Maschinen und Regale zu putzen. Ich bin für die Bereiche Fleisch und Tiefkühlwaren verantwortlich, mache Bestellungen und kümmere mich, damit alles passt. Wir haben auch ein ganz tolles Arbeitsklima.

Ist es nicht schwierig, immer alle Kundenwünsche zu erfüllen?
Eigentlich nicht. Wenn Kunden reklamieren, versuche ich sie im Gespräch zu beruhigen und ihren Wünschen nachzukommen. In der Hauptsaison ist es schon oft stressig, wenn jeder sofort und mit allen unmöglichen Sonderwünschen bedient werden will. Das oberste Gebot ist, dass jeder Kunde zufrieden das Geschäft verlässt. Ich erhalte auch oft Lob von den Kunden, sie bedanken sich für die gute Beratung. Das baut einen auf.

Ist der Gehalt nicht recht niedrig?
Finanziell hätte ich im Kochberuf auf alle Fälle mehr verdient. Wichtiger als Geld ist, dass du glücklich bist. Was nützt es dir, wenn du täglich ungern und mit einem unguten Gefühl zur Arbeit gehst? Das erdrückt dich. Und ich finde, dass mein Gehalt recht gut ist. Ich kann Jugendliche für diesen Beruf nur animieren, er ist volle interessant, abwechslungsreich und faszinierend!

Charakterisieren Sie sich bitte…
Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, ziehe ich es mit viel Ehrgeiz durch. Ich bin ein sozialer Mensch, pflege Freundschaften und liebe Gespräche. Mein Lebensmotto hab ich von meiner Oma: Gute Taten die du machst, kommen irgendwann zu dir zurück. Ich habe auch schön öfters erfahren, dass dieser Satz stimmt. Meine Schwäche ist, dass ich manchmal zu wenig Selbstvertrauen habe.

Was macht Sie glücklich?
Im  Winter gehe ich gerne rodeln oder Skiböckl fahren. Im Sommer steige ich gerne auf die Berge. Am Gipfel zu stehen, gibt dir ein unglaubliches Gefühl von Freiheit. Gerne helfe ich auch daheim in der Landwirtschaft am Feld oder bei den Tieren. Schon als Kind liebte ich das Traktorfahren. Wenn es mir mal nicht gut geht, gehe ich zum Grab meiner Großeltern und zünde eine Kerze an, oder ich gehe raus in die Natur, und meine Gedanken werden wieder frei.  Oder ich schaue nachts in den Sternenhimmel, gewinne Zuversicht und weiß, alles wird gut! (IB)