Bruneck – Mit ordentlich Wind im Segel auf einem Brett übers Wasser rauschen: Die Geschwister Emma und Luis Burkhart sind Windsurfer mit Leib und Seele und vielen Erfolgen.
Emma und ihr Bruder Luis sind vielversprechende Nachwuchstalente der italienischen Windsurf-Szene. Fragt man ihren Vater, was das Geheimnis ihres Erfolges ist, kommt die Antwort schnell und deutlich: viel Training, viel Einsatz, viel Spaß. Und natürlich ist da auch eine ordentliche Portion Talent dabei.
Es ist an die 30 Jahre her, dass Emmas und Luis‘ Vater Ewald zum Windsurfen gekommen ist. Damals wie heute begeistert ihn das Umfeld, in dem Windsurfen stattfindet: an der frischen Luft, immer im Wasser, getragen von Wind. Es lag also nahe, dass er seinen heranwachsenden Kindern vor einigen Jahren das Windsurfen schmackhaft machen wollte. „Bei Luis habe ich schnell bemerkt, dass er sich im Wasser pudelwohl fühlt“, erzählt er, „und seine kleine Schwester Emma eifert ihm gerne und vor allem sehr gut nach, wenn’s um Sport im Wasser geht.“ Es ist erst ein paar Jahre her, dass die zwei Geschwister zum ersten Mal auf ein Windsurfbrett gestiegen sind. Seit damals haben sie riesige Fortschritte gemacht.
Viel Potential
„Mir war schnell klar, dass ich meinen Kindern in Sachen Surfen nur ein Lehrer auf Zeit sein konnte“, erzählt Ewald. „Also haben meine Frau und ich beschlossen, den Kindern den nächsten Schritt zu ermöglichen – und haben sie beim „Circolo Surf Torbole“ eingeschrieben.“ Der renommierte Surf-Club in Torbole am Gardasee bietet quasi ganzjährig Trainingsmöglichkeiten und hochqualifizierte Trainer. Diese Qualität in Kombination mit dem Talent der Geschwister hat schnell zu einem wahren Quantensprung geführt. Im Jahr 2022 nahm Luis, auf Anraten seines Trainers, an der Italienmeisterschaft in Salerno teil – und wurde auf Anhieb Sechster. Was vor drei Jahren noch Spitze war, wäre für Luis heute wohl ein enttäuschendes Ergebnis. Seine Bilanz seit damals verdeutlicht warum: Luis gewann im Jahr 2024 drei von vier Rennen der Coppa Italia. Er ist amtierender Italienmeister in der Klasse U15. Bei der Europameisterschaft in Athen wurde er Sechster, bei der Weltmeisterschaft in Ungarn schrammte er als Sechster nur knapp am Podium vorbei. Kurzum: Luis ist vom Jäger zum Gejagten geworden.
Und Emma? Emma ist seit letztem Jahr Stammgast auf dem Podium der Coppa Italia. Und noch bemerkenswerter ist, dass sie in der gemischten Klasse sehr oft gleichaltrige Jungs hinter sich lässt. Emma wächst regelmäßig über sich hinaus. Und hat Spaß dabei.
Viel Arbeit
Das alles klingt märchenhaft. Ein Leben als Surfer und gleichzeitig die Welt bereisen. Aber hinter diesem Märchen steckt eine harte Realität. „Emma und Luis trainieren den ganzen Sommer lang täglich für zwei bis drei Stunden, vor Regatten auch zweimal am Tag“, erzählt ihr Vater. „Und wenn sie aus dem Wasser gehen stehen noch Videoanalysen, Taktik-Schulungen und Trockentraining auf dem Programm.“ Das eng getaktete Training hat Emma und Luis in diesem Sommer wieder einige Erfolge beschert. Luis nahm Ende August an den Techno 293 Weltmeisterschaften in Wales (Großbritannien) teil und bestätigte mit einem siebten Platz im Endklassement seine hervorragende Form. Seine Schwester Emma dagegen wusste bei den diesjährigen Italienmeisterschaften zu brillieren. Sie holte sich nämlich den Titel in ihrer Kategorie und hat damit den nächsten wichtigen Schritt in ihrer Surf-Laufbahn gemacht.
RF