St. Vigil in Enneberg – Es ist ein Ort jenseits des Gewöhnlichen, der die Besucher:innen gleich neben dem „Ciamaor Strändchen“ in St. Vigil erwartet: der Eulenpark – ein Ort, an dem leise Jäger in ihrem Element sind und Geschichten lebendig werden.
Im Naturpark Fanes-Sennes-Prags leben fünf der in Südtirol vorkommenden sieben Eulenarten. In freier Wildbahn bekommt man sie allerdings nur ziemlich selten zu Gesicht. Zum einen, weil sie meist nachtaktiv sind und zum anderen, weil sie absolut lautlos fliegen. Es ist tatsächlich so, dass Eulen und Käuze scheinbar schwerelos durch die Lüfte gleiten. Wer das beobachten und diese wundervollen Tiere aus der Nähe betrachten möchte, kann dies im Eulenpark in St. Vigil tun. Betritt man ihn, öffnet sich einem eine Welt voller Magie: 110 Eulen, Käuze und andere Greifvögel leben hier – jeder von ihnen ein Meisterwerk der Natur. Sie alle stammen aus Züchtungen, sind an das heimische Klima gewöhnt – und dennoch trägt jeder von ihnen eine Aura unverfälschter Wildheit in sich. „Seit meiner ersten Begegnung mit einem Greifvogel bin ich fasziniert von diesen Kreaturen – eine Leidenschaft, die zum Lebensinhalt wurde”, erzählt Falkner Mario Kelemina, der den Eulenpark seit 12 Jahren führt – zuerst im Veneto und dann in Südtirol, in St. Vigil. Mit einer Mischung aus Fachwissen und liebevoller Hingabe öffnet er Besuchern die Tür zur Welt der lautlosen Jäger. Über 30 tag- und nachtaktive Greifvogelarten aus aller Welt können hier betrachtet werden. Ob bei einer Sommerführung, einer Flugvorführung oder einem mystischen Nachtspaziergang – jedes Erlebnis wird zur persönlichen Expedition in die Welt der Greifvögel. Doch so ruhig und anmutig diese auch wirken, im atemberaubend schönen Federkleid stecken strategische, blitzschnelle Jäger. Davon und von vielem weiteren Interessanten berichtet Mario bei seinen Führungen und Flugshows.
Wichtiges Zentrum für Zucht und Erhaltung
Alle Greifvögel im Eulenpark von St. Vigil entstammen aus Züchtungen und sind in Europa geboren und daher an das hiesige Klima gewohnt. Viele von ihnen gehören zu den bedrohten Greifvogelarten, weshalb der Eulenpark auch als wichtiges Zentrum für die Zucht und Erhaltung dieser bedrohten Arten gilt. „Wir vermitteln Wissen und betreiben Artenschutz. Zudem arbeiten wir mit zwei Universitäten zusammen: Padua für die Tierheilkunde und Parma für die Biologie”, sagt Mario. Er ist nicht nur der Gründer und Hüter des Eulenparks, er ist viel mehr – er ist Mentor, Biologe und Erzähler in einem. Und wer seine wertvolle Schutzarbeit unterstützen möchte, kann eine Patenschaft für ein Tier übernehmen. Zwischen niedlichen Käuzen und stolzen Eulen findet sich ganz leicht ein Lieblingsvogel.
Faszinierendes Nachtleben
Abends, wenn die Dunkelheit langsam einkehrt, verwandelt sich der Eulenpark in eine Bühne. Bei der „Greifvögelnacht“ – ein stimmungsvoller Mix aus Faszination und Respekt vor der Natur – darf man die nachtaktiven und am Tag recht scheuen Tiere genauer kennenlernen. Erstaunlich, wie viel nicht nur Mario, sondern auch die Vögel selbst dann zu erzählen haben. Wenn man nur genau hinhört und hinsieht. Der Eulenpark in St. Vigil ist eben kein gewöhnliches Ausflugsziel. Über hundert Eulen – geheimnisvoll, majestätisch, ein bisschen mystisch – warten hier darauf, entdeckt zu werden. Jede hat ihren eigenen Charakter, von der eleganten Schleiereule mit dem herzförmigen Gesicht bis hin zur coolen Schneeeule, die aussieht, als hätte sie ihr eigenes Model-Shooting gebucht. Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen rufen diese Tiere Staunen hervor, das Spuren hinterlässt. Perfekt also für alle, die das Authentische suchen – in der Stille der Nacht und Klarheit der Natur. Und ja – dieses Naturerlebnis hat auch einen ganz bestimmten Lifestyle-Faktor. Denn zwischen Waldduft, Bergkulisse und dem Gefühl, für einen Augenblick komplett raus aus dem Alltag zu sein, tankt man Energie auf, die länger hält als ein Eulen-Flügelschlag.
SH