Ein Ort der Begleitung, Unterstützung und Gemeinschaft

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25. November 2025
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Ein Ort der Begleitung, Unterstützung und Gemeinschaft

Toblach –  Mit der offiziellen Eröffnung des neuen Sozialzentrums in Toblach am 8. November wurde ein wichtiger Meilenstein in der sozialen Infrastruktur der Gemeinde gesetzt.

Die moderne Einrichtung soll künftig als zentrale Anlaufstelle für verschiedene soziale Dienste dienen und damit die Unterstützung für Familien, Senioren:innen sowie Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder in besonderen Lebenslagen bündeln.
Das neue Sozialzentrum in Toblach war von Beginn an ein ganz besonderes Anliegen. Ein Pilotprojekt, das vor kurzem mit der Eröffnung dieser wichtigen Einrichtung, seinen krönenden Abschluss fand. Der Baubeginn im März 2023 markierte den Start eines langen Weges, an dessen Ende nun ein durch und durch gelungenes Sozialzentrum steht, das Nähe und gelebtes Miteinander spürbar macht. „Mit dem neuen Sozialzentrum hat Toblach eine zentrale und wichtige Einrichtung, die für unsere Gemeinde und die gesamte Region von großer Bedeutung ist, erhalten. Das Zentrum wird ein Ort der Begegnung, der Unterstützung und des sozialen Miteinanders – insbesondere für ältere Menschen und Personen mit Beeinträchtigung”, bringt es Martin Rienzner, der Bürgermeister von Toblach auf den Punkt.

 

 

 

 

 

 

 

Ein langer Weg, der sich bezahlt gemacht hat
Vor nunmehr elf Jahren, am 22. November 2013, wählten die Mitglieder der eingesetzten Jury aus den 13 zum Wettbewerb zugelassenen Arbeiten das Siegerprojekt aus. Die Arch. Helmut Stifter und Angelika Bachmann aus Pfalzen gewannen den Planungswettbewerb. In der Begründung der Jury konnte man Folgendes nachlesen: „Beim Siegerprojekt überzeugt die Einbindung von vier einfachen ortstypischen Bauvolumen mit Satteldach in den dörflichen Kontext. Die einzelnen Baukörper berühren scheinbar willkürlich einander, bilden dadurch kleine Zwischenräume und schaffen eine klar erkennbare Eingangssituation mit vorgelagertem dörflichem Vorplatz. … Begrüßt wird die Aufteilung des Raumprogramms in unterschiedliche Volumina und kleine Zwischenbereiche, in denen Begegnung stattfinden kann. Die Verwendung des Holzes in Konstruktion und Fassade schafft ortstypische heimelige Atmosphäre.” All das und noch viel mehr ist nun tatsächlich Realität geworden. Auf dem Areal des ehemaligen Pfarrheimes und Föstlhofes entstand ein dezent wirkender vierblöckiger Bau, der seit kurzem mehrere soziale Einrichtungen beherbergt. Entstanden sind Tagesstätten, geschützte Werkstätten und betreute Wohneinrichtungen für Senioren:innen sowie für Menschen mit Beeinträchtigung. Ein Ort der Begleitung, Unterstützung und Gemeinschaft, mitten im Dorf – für Jung und Alt. Termingerecht wurden die Bauarbeiten abgeschlossen, die Außenanlagen fertiggestellt und nach der Einholung aller notwendigen Genehmigungen konnte das Sozialzentrum nun vor einiger Zeit nach und nach seinen Betrieb aufnehmen. „Die Bauarbeiten sind zügig und sehr gut verlaufen, wofür ich allen beteiligten Fachkräften und Partnern herzlich danke”, freut sich Martin Rienzner und fügt hinzu: „Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft und den Gemeinden Toblach, Innichen und Sexten umgesetzt. Dieses gemeinsame Engagement zeigt, wie wichtig uns der soziale Zusammenhalt und die Lebensqualität in unserer Region sind.”

Werkstätten, Wohngemeinschaft, Tagesförderstätte
Die Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung werden von der Bezirksgemeinschaft Pustertal geführt. Das sind eine sozialpädagogische Tagesstätte, mehrere Werkstätten und eine Wohngemeinschaft für neun Personen. Eigentümer der Wohngemeinschaft „Betreutes Wohnen plus“ für elf Personen und der Tagesstätte für zehn Senioren sind die Gemeinden Toblach, Innichen und Sexten. Diese haben die Stiftung „Hans Messerschmied“, die in Innichen bereits das Seniorenwohnheim betreibt, mit der Führung der beiden Einrichtungen beauftragt. In den beiden westlichen Gebäuden befinden sich die bisher im alten Ansitz „Biedenegg“ untergebrachten Werkstätten für Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen. Rund 30 Personen sind in der Tischlerei, der Weberei, der Kerzengruppe, der Näherei und der Kreativgruppe tätig. Unterstützt von den Mitarbeiter:innen der Bezirksgemeinschaft Pustertal verrichten sie dort tagtäglich verschiedene handwerkliche Tätigkeiten und wie bereits gewohnt, können diese Arbeiten dann im „Inso Weltladile“ erworben werden. Ebenfalls von der Bezirksgemeinschaft Pustertal geführt wird eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung. Maximal neun Personen werden im zweiten Obergeschoss der beiden östlichen Gebäude wohnen und dort auch vom Fachpersonal begleitet, unterstützt und betreut. Im Erdgeschoss des südöstlichen Gebäudes bietet die Bezirksgemeinschaft Pustertal eine sozialpädagogische Tagesstätte für Menschen mit Behinderung an. Ausgestattet ist dieser Bereich unter anderem mit einem „Snoezelraum“. Der Aufenthalt in diesem speziellen Raum steigert das Wohlbefinden der Personen und fördert die Sinneswahrnehmung. In ruhiger Atmosphäre, umgeben von leisen Klängen, Düften und Lichteffekten, können sich die Nutzer:innen rundum wohlfühlen. Und ein weiteres Angebot besteht: Personen, die zu Hause wohnen, können das praktische Pflegebad nutzen. Dort werden sie von den Mitarbeiter:innen der Hauspflege gebadet. Ebenso werden Fußpflege und Fußhygiene in diesen Räumlichkeiten angeboten.

 

 

 

 

 

 

Betreutes Wohnen plus und Tagesstätte für Senioren:innen
Für elf Senioren:innen stehen im ersten Stock der beiden östlichen Gebäude komfortable Einzelzimmer zur Verfügung. Beim Betreuten Wohnen Plus handelt sich um ein modernes und zukunftsträchtiges Konzept, denn die Bewohner:innen leben dort selbständig und doch in guter Gesellschaft, denn die Gemeinschaftsräume mit Küche fördern das Zusammenleben. Die Einzelzimmer, ausgestattet mit WC und Dusche, sind 16 m2 groß und ansprechend eingerichtet. Die Bewohner:innen sorgen selbst für das Saubermachen der Zimmer, eine Waschmaschine im Stock ermöglicht auch das Waschen der Kleidung. Die Mahlzeiten werden im großzügig gestalteten Aufenthaltsbereich eingenommen. Zudem bietet der Aufenthaltsraum zahlreiche Möglichkeiten der Beschäftigung; er soll Treffpunkt für die Bewohner:innen und Besucher:innen gleichermaßen sein. Neben einer Fernsehecke ist auch eine traditionelle, heimelig wirkende Stube eingebaut. Einem gemeinsamen „Karterle“ oder einem „Mensch-ärgere-dich-nicht“-Spiel steht somit also nichts im Wege. Und auf der westlich ausgerichteten, großen Terrasse kann anschließend die Abendsonne genossen werden. Tagsüber ist immer eine Fachkraft anwesend, die die Bewohner:innen unterstützt und versucht, alle anstehenden Herausforderungen und Probleme zu lösen. Ebenfalls eröffnet wurde die Tagesstätte für Senioren:innen. Sozialbetreuer:innen und Pflegehelfer:innen betreuen und beschäftigen dort bis zu zehn Personen, die in ihrer Obhut sind. Insgesamt ist das Sozialzentrum Toblach also eine moderne Einrichtung, die den sozialen Zusammenhalt stärkt und Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen umfassende Unterstützung bietet.
SH