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Neuer Bezirkssprecher

Vor kurzem wurde bei einer Pressekonferenz der Süd-Tiroler Freiheit der neue Bezirkssprecher des Pustertals vorgestellt. Dieser ist kein Unbekannter: Bernhard Zimmerhofer, ehemaliger Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit, hat mit viel Engagement in dieses Amt übernommen. Dem Puschtra hat er diesbezüglich ein paar Fragen beantwortet.

Puschtra: Herr Bernhard Zimmerhofer, wie empfinden Sie den Wechsel vom Landtagsabgeordneten zum Bezirkssprecher?
Bernhard Zimmerhofer: lnhaltlich hat sich nicht viel geändert, während ich als Landtagsabgeordneter stets auf Landesebene und manchmal auch international zuständig und unterwegs war, so bin ich jetzt für die spezifischen Pusterer Angelegenheiten zuständig, welche aber nicht minder herausfordernd und interessant sind. Der größte Unterschied liegt wohl darin, dass dies jetzt alles ehrenamtlich erfolgt. Wichtig ist aber, dass man jene Arbeit die man gerade macht, möglichst gut und gewissenhaft erledigt.

Welche Vorhaben werden in Ihrer ersten Amtszeit Vorrang haben?
Zuerst gilt es, unsere Mitglieder und Funktionäre neu zu formieren und zu motivieren, denn „nach den Wahlen ist vor den Wahlen“. Und es stehen wieder sehr wichtige Wahlen an, so zum Beispiel im Mai die Europawahlen. Ich bin überzeugt, diese Europawahlen werden die EU nachhaltig verändern. Die Währungsunion und der Abbau der Grenzen haben für Süd-Tirol viele Vorteile gebracht. Die EU bedarf jetzt aber einer grundlegenden Reform. Wir sind europafreundlich eingestellt, wir wollen ein Europa der Regionen und nicht der Nationalstaaten, deshalb werden wir alle Möglichkeiten ausloten, damit auch das patriotische Lager Süd-Tirols direkt Einfluss auf die weitere Entwicklung nehmen kann und das Feld nicht der SVP oder den Grünen überlässt. 2020 sind dann Gemeinderatswahlen. Hier wollen wir in möglichst allen Gemeinden mit einer eigenen Liste antreten, um der Bevölkerung vor Ort eine gute Alternative anbieten zu können und die Anzahl an Gemeinderäten insgesamt erhöhen.

Wie geht es im Bezirk Pustertal weiter und inwiefern kann dieser sich positiv weiterentwickeln?
Die Wirtschaft im Pustertal ist insgesamt gut aufgestellt und hat mehrere krisenfeste Standbeine. Die Probleme sind aber nach wie vor immer dieselben und sind hauptsächlich der Zugehörigkeit Süd-Tirols zu Italien geschuldet. Besonders offensichtlich sind die wettbewerbshemmenden Faktoren in unserem Grenzgebiet, wo man mit Ost-Tirol einen direkten Vergleich hat. So z.B. hinsichtlich der Gesamtsteuerbelastung, den Steuern auf Arbeit die europaweit zu den höchsten zählt, die Bürokratiebelastung hat ein unerträgliches Ausmaß erreicht, die Energiekosten sind um die 30 Prozent höher als jene der europäischen Mitbewerber, die unsichere Stromversorgung, der akute Fachkräftemangel usw. Auch die Pustertaler Straße ist den Anforderungen eines hoch entwickelten Industrie- und Tourismusstandortes wie dem Pustertal nicht annähernd gewachsen. Was die Entflechtung des Verkehrs anbelangt, so hatte ich bereits im Landtag einen Antrag eingereicht der ein Gesamtverkehrskonzept für das Pustertal vorsah. Kernpunkte dabei sind der Ausbau der Pustertalerstrasse nach Ost-Tiroler Vorbild und der Ausbau der Bahninfrastruktur um auch Warentransporte zu ermöglichen. Große Herausforderungen kommen vor allem im Sozialbereich auf uns zu, Stichwort Pflegenotstand oder Altersrentensicherung usw. Auch hier haben wir schon Lösungsvorschläge präsentiert, z.B. mit der Einrichtung eines eigenen, unabhängigen Süd-Tiroler Renteninstituts. Hauptanliegen für die Süd-Tiroler Freiheit ist und bleibt aber die Volkstumspolitik! Wir wollen, dass das Pustertal und Süd-Tirol insgesamt sein äußeres Erscheinungsbild und seinen typischen Charakter beibehält. Wir wollen keine Überfremdung! Einen wichtigen Erfolg dazu konnte ich durch meine Initiative zur Eindämmung des sogenannten „Ausverkaufs der Heimat“ anlässlich der Behandlung des neuen Urbanistikgesetzes 2018 im Landtag erzielen.
(SH)