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Das Kunstwerk am Dorfeingang

Luttach – Der Ahrntaler Künstler Lois Steger hat es kreiert, das Kunstwerk aus fünf Spiegeln, das seit Ende letzten Jahres den Dorfeingang von Luttach ziert. Warum dieses unverwechselbare „Empfangsportal“ nun die Geister scheidet…

Bereits vor einiger Zeit hat Hans Rieder, der Gemeinderat der Teldra Bürgerliste, an die Gemeinde Ahrntal eine Anfrage zu den Kosten zum neuen Empfangsportal, einem Kunstwerk des Ahrntaler Künstlers Lois Steger, gestellt. Dieses stellt einen Bergkristall aus insgesamt fünf Spiegeln dar und steht orografisch rechts am Dorfeingang von Luttach. Hans Rieder wollte mit seiner Anfrage Klarheit bezüglich der Kosten dieses Kunstwerks schaffen, es ging ihm vor allem um die Aufschlüsselung der Ausgaben für die einzelnen Gewerke (Wettbewerb mit Preisgeldern 8.768 Euro, Montage und Ausführung samt Material 61.837 Euro, künstlerische Gestaltung und Begleitung 17.500 Euro). Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Kunstwerk „Spiegelbilder“ somit auf 88.105 Euro. „Zu viel“, meinen gar einige Ahrntaler, eine Meinung, die auch Hans Rieder vertritt. Dabei ist dem Gemeinderat der Teldra Bürgerliste wichtig zu betonen, dass es ihm nicht allein um die zu hohen Gesamtkosten, sondern vor allem auch um den nicht optimalen Standort des Kunstwerkes geht: „Wenn schon so viel Geld ausgegeben wird, dann sollte das Begrüßungsportal zumindest so platziert sein, dass es für alle gut einsehbar und als solches wahrgenommen wird.“ In der Tat steht die wirklich sehenswerte Spiegelskulptur zwischen einem Aushublagerplatz und einem Sägewerk, wo sie leider nicht so gut zur Geltung kommt wie sie es sich verdient hätte. Die Autofahrer haben nur im Vorbeifahren die Möglichkeit, einen kurzen Blick darauf zu werfen, einen Gehweg oder einen Platz vor dem Portal gibt es nicht. Jedenfalls betont Hans Rieder, dass er das Kunstwerk per se zu keiner Zeit negativ bewertet hätte, „auch weil wir Gemeinderäte nicht in der Wettbewerbskommission vertreten waren und mir die Kriterien dazu nicht bekannt sind.“ Schließlich sei Kunst immer auch Ausdruck einer expressiven Schaffenskraft und des Bedürfnisses, sich mitzuteilen, sie ist eine Ausdruckform für die Gedanken und Gefühle des Künstlers, so Rieder. „Folglich kann ein Werk nie einfach mit schön oder nicht schön bewertet werden“, schließt er. Doch eins ist gewiss: Kein anderes Kunstwerk spiegelt die Einzigartigkeit des Ahrntals so authentisch wider wie dieses. (SH)