Ahrntal – Lisa Laners Haare wehen im Wind, eine Fahrt auf dem Motorrad durch die Dunkelheit. Sie singt „One in a Million“, ein Liebeslied.
Aktuell hat Lisa Laner ihr Musikvideo „Milk & Honey“ veröffentlicht. Es ist das zweite ihres diesjährigen Sommer-Musikprojektes. Wie sprachen mit der jungen Ahrntalerin.
Lisa, erzähle uns von deinem Musikprojekt …
Lisa Laner: Ja gerne: Diesen Sommer habe ich mir zur Aufgabe gemacht, mehrere Musikvideos herauszubringen. Mein erster, im Juni erschienene Song, war „One in a Million“, es geht dabei um Liebe und Freiheit. Das Motorrad ist für mich ein Symbol von Wildheit und Unbändigkeit. Der nächste, im Juli veröffentlichte Song „Milk & Honey“ unterstreicht die Schönheit des Lebens; die Inspiration dazu kam mir letzten Sommer bei der Baggalocke in Gais. Im August kommt der Song „Metal Baby“ heraus in Retrospektive an meine stürmische Metal-Phase. Im September dann erscheint „My Girls“, ein Song über Mädchenfreundschaften. Es sind zur Gänze eigene Kompositionen und Texte. Das Arrangement mache ich mit Fabian Pichler aus Bozen, wir arbeiten sehr kreativ zusammen und verschmelzen Melodien mit kleinen Snippets wie Wellenrauschen oder Vogelgesang, die die Harmonien organischer werden lassen.
Welche Musikrichtung ist die deine?
Mein Stil geht in Richtung Dream Pop mit verträumten, sanften Sounds und einer souligen Note. Einige Lieder schrieb ich bereits vor meiner Schauspielausbildung in Wien, so liegt „Metal Baby“ schon jahrelang in meiner Schublade und wird jetzt arrangiert. Bisher beschäftigte ich mich damit, Musik zu covern, zu interpretieren. Das nun aber sind Songs, die aus meinem Herzen kommen.
Was bedeuten dir diese Songs?
Sehr viel. Ich wollte immer schon eigene Lieder veröffentlichen, in meinem Kopf war das aber immer etwas absolut Utopisches. Mein Bruder war es, der mich motiviert hat, endlich ins Studio zu gehen. Die Videos zu meiner Musik habe ich auch zusammen mit meinem Bruder Florian Maurer gedreht, der mit „Exo Visual Media“ ein eigenes Videoproduktionsunternehmen im Ahrntal leitet. Wir haben schon immer sehr viel zusammengearbeitet. Das Projekt ist eine Herzensangelegenheit von Flori und mir. Während ich in der Schauspielkunst in eine Rolle schlüpfe, mich hinter ihr „verstecken“ kann, zeige ich in meinen Liedern aber mein ganzes Ich, meine Stimme, meine Stärke, meine Verwundbarkeit.
Du bist auch Schauspielerin …
Ja, nach verschiedenen Jobs in der Medienwelt, entschied ich mich für ein Schauspielstudium in Wien. Meine Mama motivierte mich, meinen Kindertraum versuchen zu verwirklichen. Ich studierte an der Filmacademy in Wien und erhielt mehrere Engagements. Zurück in Südtirol arbeitete ich mit dem Stadttheater Bruneck zusammen – mein Dank geht an Christine Lasta, die immer offen für Newcomerinnen ist – und weiters mit den Vereinigten Bühnen Bozen. Im August spiele ich mit dem Nesterval-Theater in Hamburg. Ich habe das Glück, mich sowohl mit Musik als auch mit dem Schauspiel zu beschäftigen. Meine Stimme habe ich durch das Üben von Jazz-Standards trainiert.
Wie kamst du zum Jazz?
Während meiner Studienzeit in Wien arbeitete ich im Drakon, eine Musikbar, in der sich vor allem Jazzmusiker treffen, um gemeinsam zu jammen. Dort lernte ich diese Art von Musik kennen und lieben. Als Sängerin fand mich meine Chefin Kateryna damals aber noch nicht gut genug.
„Schatz, du musst üben, du bist noch nicht bereit.“ Dies war der Ansporn, mich zu verbessern und an meinem Gesang zu feilen, ich habe sehr viel geübt. Nach meinem Studienabschluss erhielt ich die Chance, am Theater an der Drachengasse mit Freunden ein Jazz-Konzert zu geben. Die Chefin vom Drakon sah mich auch, überreichte mir einen Blumenstrauß mit den Worten: „Schatz, jetzt bist du bereit.“ Endlich durfte ich nun auch im Drakon auf die Bühne. Ebenso andere Auftritte folgten. Ich liebe den klassischen Jazz und Swing der großen Stimmen – Ella Fitzgerald, Frank Sinatra, Nina Simone. Der moderne Jazz ist mir oft zu technisch.
Was ist deine Message?
Den Anspruch, eine Message zu verbreiten habe ich als Künstlerin noch nicht an mich, gerade jetzt habe ich große Freude daran, Gefühle zu vermitteln. Dieses Lebensgefühl von Im-Moment-Sein, sich spüren, sich als lebendig wahrnehmen – darum geht es in meinen Liedern. Die Sommer-EP soll vor allem gute Vibes verbreiten, eine Art Alpines-Dolce-Vita-Gefühl! Milk & Honey.
IB