Hochpustertal – An vier Abenden und in vier Pustertaler Gemeinden wurde bei der Vortragsreihe „Weltpolitische Gespräche – Europa, Russland, China, USA, KI und Zukunft“ über die drängendsten politischen und technologischen Zukunftsfragen unserer Zeit diskutiert.
In Innichen stand neben der europäischen Perspektive ein breiter demokratiepolitischer Diskurs im Mittelpunkt – unter anderem zur Frage, wie Demokratien unter Druck geraten und wie ihre Zukunft gesichert werden kann. In Niederdorf rückten die Auswirkungen geopolitischer und technologischer Veränderungen auf das Bildungssystem in den Fokus, mit besonderem Bezug auf aktuelle Herausforderungen in Südtirol. In Toblach bot ein Abstecher in die Welt der Quantencomputer spannende Impulse zu künftigen technologischen Umbrüchen und deren potenziellen gesellschaftlichen Folgen. In Sexten wurden die transatlantischen Beziehungen zwischen Europa und den USA behandelt, insbesondere mit Blick auf Fragen des Datenschutzes, der digitalen Souveränität und der politischen Steuerung von Innovationen.Die wissenschaftlichen Beiträge der Reihe übernahm Roland Benedikter, UNESCO-Lehrstuhlinhaber für Zukunftsvorwegnahme und Transformation von Eurac Research in Bozen. Gemeinsam mit den weiteren Referentinnen und Referenten Matthias von Wenzl, BA MSc, Mag. phil. Maria Lang, René Petrik und Florian Stauder, BSc MSc wurde ein thematisch breit gefächertes Programm geboten, das fundierte Analysen mit klarer gesellschaftlicher Relevanz verband.
„Wir leben in einer Zeit der Gleichzeitigkeit tiefgreifender Umbrüche – technologische Innovation, geopolitische Spannungen, Klimakrise und gesellschaftliche Polarisierung treffen aufeinander. Umso wichtiger ist es, Räume für Orientierung und Debatte zu schaffen“, so Roland Benedikter. Auch Matthias von Wenzl, Präsident von Veritatem Quaerens EO und Initiator der Reihe, betont: „Das große Interesse bestätigt, dass wir mit dieser Reihe ein aktuelles gesellschaftliches Bedürfnis getroffen haben. Politische Bildung muss wieder stärker ins Zentrum rücken – gerade angesichts von Fake News, globalen Krisen und wachsender Unsicherheit.“
Insgesamt nahmen weit über 300 Menschen an den Veranstaltungen teil. Im Anschluss an die Vorträge fanden jeweils eine moderierte Diskussionsrunde und ein offener Austausch statt.
Die Veranstaltungsreihe wurde im Rahmen der landesweiten Aktionstage Politische Bildung des Landes Südtirol vom Verein Veritatem Quaerens EO und in Zusammenarbeit mit den Bildungsausschüssen von Sexten, Toblach und Innichen sowie mit Unterstützung der Gemeinde Niederdorf organisiert. Ermöglicht wurde sie durch die Förderung der 3 Zinnen AG, der Stiftung Südtiroler Sparkasse und der Sparkasse Innichen/Sexten.
pm/red