IN EIGENER SACHE
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DIE REISE DER ERINNERUNG

Pustertal/Krakau – Eine Gruppe bestehend aus rund 30 Jugendlichen aus dem Pustertal nahm am diesjährigen europaweit organisierten Promemoria Zug nach Ausschwitz Birkenau teil.
Bereits 2017 begannen die Vorbereitungen für diesen Zug des Erinnerns, welcher von der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste in Südtirol sowie den Vereinen Deina und Arciragazzi für Italien organisiert wurde. Die Jugendlichen stellten sich dabei verschiedensten Orten, welche als Endziel das Konzentrationslager Ausschwitz Birkenau hatten. Darunter z.B. auch das Durchgangslager Bozen, das besucht und zusammen mit weiteren Orten historisch bearbeitet wurde. Ziel dabei den Jugendlichen eine direkte Verbindung mit der eigenen Vergangenheit und den Schrecken der damaligen Zeit herzustellen und zusammen eine Sensibilisierung zu erreichen.

HÖHEPUNKT KRAKAU
Bereits im Februar war es dann für die rund 30 Jugendlichen aus dem Pustertal so weit. 160 Jugendliche Südtiroler trafen sich am Brenner mit den 760 Teilnehmern aus ganz Italien und fuhren gemeinsam mit dem Zug nach Krakau. In den sechs Tagen besuchte man dort das jüdische Ghetto, Schindlers Fabrik sowie als Höhepunkt das Konzentrationslager. Die Jugendlichen selbst beschrieben, wie sie von mulmigen Gedanken und Gefühlen heimgesucht wurden, speziell in der Nacht vor dem Besuch. Fragen kamen auf, wie man reagiere, jedoch konnte diese Fragen niemand beantworten, sondern die Jugendlichen mussten sich dieser Ungewissheit selbst stellen. Zu hören, dass dort 1,3 Millionen Menschen hingerichtet wurden und den Ort dann selbst zu Sehen zu Riechen und zu Fühlen sind zwei verschiedene Dinge, wie sich jeder vorstellen kann.

NACH DEM BESUCH
Nachdem die Jugendlichen wieder zurückgekehrt waren, gab es ein Nachtreffen, bei dem das Erlebte noch einmal besprochen wurde. Die Jugendlichen kamen zum Schluß, dass so etwas niemals wieder geschehen darf, und dass speziell in unserer Zeit Rassismus und Radikalismus wieder am Aufkeimen sind und man stehts auf der Hut sein solle, damit so etwas nie wieder passiert. In diesem Sinne können wir alle uns von unserer Jugend eine Scheibe abschneiden und auch selbst reflektieren und überlegen inwiefern uns das betreffen kann.
(JR)