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FARBEN ZUM TRÄUMEN

Bruneck – Anna Maria Mayr ist eine besondere Künstlerin. Sie beginnt zu malen, ohne konkreten Plan und das Ergebnis entführt die Betrachter in eine Traumwelt. Ihre Werke werden zurzeit im Rathaus ausgestellt und jeder Beobachter kann sich selbst auf eine Gedankenreise begeben.

 

Die Bilder hängen auf drei Stockwerke verteilt auf jeweils drei Wänden. Jedes Bild hat etwas Besonderes, etwas, das einem kurz zum Nachdenken anregt. Doch keines der Bilder trägt einen Namen. Der Puschtra hat die außergewöhnliche Künstlerin getroffen und sie hat erzählt, was hinter der namenslosen Kunst steckt.

 

Puschtra: Wie begann Ihr eigener künstlerischer Lebensweg?
Frau Mayr: Künstlerisches Interesse war immer schon vorhanden. Ausstellungen und Museen gehören zu meinen Leidenschaften. Seit 2008 habe ich angefangen mich intensiver mit der Malerei auseinanderzusetzten, wobei ich anfangs nur für mich selbst malte. Ich musste ja probieren, was dabei alles so rauskommt. Anfangs habe ich auf Papier gemalt, dann begann ich auf der Rückseite von Glas zu malen. Seither male ich nur mehr auf Glas, da ich mich für Hinterglasmalerei besonders begeistern konnte. 2012 war dann meine erste Ausstellung im Kornkasten in Steinhaus.

Sie erwähnten Hinterglasmalerei. Was bedeutet das?
Hinterglasmalerei ist eine sehr alte Methode des Malens. Dabei wird die Hinterseite vom Glas mit Lassuren, Acrylfarben oder Glasfarben behandelt. Ich versuche die Farben zu fühlen und einfach drauf los zu malen, ohne zu wissen, wie es dann ausschauen wird. Deshalb male ich auch nur abstrakt und nicht figurativ.

Haben Sie verschiedene Kurse für diese Methode des Malens besucht?
Nein, ich habe mir alles autodidaktisch beigebracht. Mit der Zeit habe ich vieles gelernt und mich auch öfters von anderen inspirieren lassen. „Der Blaue Reiter“ ist zum Beispiel eine Künstlergruppe, die mich sehr begeistert. Wassily Kadinsky war ein begnadeter Maler, mit wunderschönen Kunstwerken. Die Gruppe war auch verantwortlich dafür, dass die Hinterglasmalerei wieder modern wurde.

Hat es einen Grund, warum Ihre Bilder keinen Namen haben?
Ein jeder Mensch, der sich meine Bilder anschaut, kann sich somit Gedanken darüber machen, was das Bild darstellen könnte. Ein Bild kann also viele verschiedene Bedeutungen haben. Zurzeit zeigt meine Ausstellung im Rathaus die verschiedenen Sternzeichen, also Andeutungen zum Sternzeichen. Beobachter können das Werk selbst erkunden. Für mich ist es einfach nur wichtig, dass sich die Beobachter meiner Bilder Gedanken machen, das Bild auf sich wirken lassen.


Die Kunstwerke sind noch bis zum dritten August im Rathaus ausgestellt. (LP)