Drei Zinnen/Pragsertal – Wie viel Tourismus verträgt das Welterbe?

Unser täglich Brot
3. Dezember 2020
Franzensfeste – Ausstellung „Lockout“ geht online
3. Dezember 2020
Alle anzeigen

Drei Zinnen/Pragsertal – Wie viel Tourismus verträgt das Welterbe?

Touristische Hotspots zählt das Dolomiten UNESCO Welterbe einige: Wie viele Besucher diese vertragen, darauf möchte am Beispiel der Pilotgebiete Pragser Tal und Drei Zinnen Gebiet eine innovative Studie zur touristischen Tragfähigkeit eine Antwort geben. Durchgeführt wird sie von der Fakultät für Wirtschaft der Universität Ca‘ Foscari Venedig im Auftrag der Stiftung Dolomiten UNESCO und dem überregionalen Netzwerk „Entwicklung, nachhaltiger Tourismus und Mobilität“. Ziel ist es, ein nachhaltiges Management der Besucherströme zu erreichen. Die wichtigsten Ergebnisse wurden am 16. November vorgestellt: „Das Besuchererlebnis an den Hotspots Pragser Tal und Drei Zinnen Gebiet hat in den letzten Jahren an Qualität abgenommen. Auf dieses Alarmzeichen müssen wir reagieren“, ist die für das Dolomiten UNESCO Welterbe in Südtirol zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer überzeugt. „Ziel muss es daher sein, sowohl auf lokaler als auch auf provinzübergreifender Ebene gemeinsam an einem besseren Management der Hotspots im Welterbegebiet zu arbeiten.“ Wissenschaftliche Daten bilden eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen, unterstreicht der Stiftungspräsident und Trentiner Landesrat Mario Tonina: „Mit dieser Tragfähigkeitsstudie haben wir einen wichtigen Monitoringprozess im Dolomiten UNESCO Welterbe eingeleitet.“ Es sei grundlegend, das Welterbegebiet als ein großes Ganzes zu verwalten, von der Brentagruppe hin zu den Dolomiti Friulane. Die Studie schlägt eine Reihe von Maßnahmen vor, um das Management der Besucherströme im Dolomiten UNESCO Welterbegebiet zu verbessern: Für das Pragser Tal sind bereits Zugangsbeschränkungen in Umsetzung (Bus-Shuttle mit verpflichtender Vormerkung). Für das Drei Zinnen Gebiet lautet die dringende Empfehlung, den motorisierten Individualverkehr in Misurina zu beseitigen und den Zugang mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie zu Fuß und per Fahrrad zu fördern. Mittelfristig schlägt Prof. Van der Borg zudem das kontinuierliche Monitoring der Daten und die Einrichtung einer provinzübergreifenden Koordinierungsstelle vor. Bis Ende 2020 soll die Studie zur fertig gestellt sein und nach Genehmigung durch den Verwaltungsrat der Stiftung Dolomiten UNESCO Welterbe auf dem Webportal der Stiftung Dolomiten UNESCO veröffentlicht werden. (LPA)