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Forschungsplattform Kulturerbe soll Arbeit fortsetzen

Eine Voraussetzung, damit die Plattform Kulturerbe ihre Forschungs- und Vermittlungsarbeit fortsetzen kann, hat die Landesregierung mit der Genehmigung der Vereinbarung mit der Uni Bozen geschaffen.

Um das kulturelle Erbe der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino zu erforschen und zu vermitteln, die Bevölkerung dabei möglichst breit einzubeziehen und mit Institutionen und Vereinen zusammenzuarbeiten, haben das Land Südtirol und die Freie Universität Bozen vor drei Jahren die Forschungsplattform Kulturerbe und Kulturproduktion ins Leben gerufen. Heute (20. Juli) hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landeshauptmann Arno Kompatscher die Voraussetzung für die Weiterführung dieses Kooperationsprojekts geschaffen: Sie hat den Vereinbarungsentwurf genehmigt, der die Fortsetzung der Forschungsplattform bis zum Jahr 2024 und die Zusammenarbeit mit der Universität Bozen regelt. Der Landeshauptmann wurde heute auch dazu ermächtigt, gemeinsam mit Uni-Präsidentin Ulrike Tappeiner die Vereinbarung zu unterzeichnen.
Das Konzept für die an der Universität Bozen angesiedelte Forschungsplattform stammt vom damaligen Dekan der Fakultät für Design und Künste, Stephan Schmidt Wulffen, und der Kunsthistorikerin und ehemaligen Landeskonservatorin Waltraud Kofler Engl, die gegenwärtig die wissenschaftliche Leitung der Plattform inne hat. „In unserer Arbeit gehen wir interdisziplinär vor“, betont Direktorin Kofler Engl, „und verweben vielfältige Forschungsansätze, die sich auf Kunstwissenschaft, Anthropologie, Kulturgeographie und Soziologie, Geschichte, Architektur, Kunst und Design stützen, um das kulturelle Erbe der Euregio in sozialer Partizipation zu erforschen, erhalten, vermitteln und weiterzuentwickeln.“ Die Plattform bezieht sich dabei ausdrücklich auf die 2005 vom Europarat verabschiedete „Rahmenkonvention über den Wert von Kulturerbe für die Gesellschaft“ (Konvention von Faro), in der die Notwendigkeit der demokratischen Teilhabe aller Mitglieder der Gesellschaft am Kulturerbe festgeschrieben ist.
Unter diesem Vorzeichen hat die Plattform seit September 2018 wissenschaftliche Forschungsprojekte durchgeführt: „Vordergründig ist hier das Forschungsprojekt zum Erbe des Ersten Weltkrieges in den Dolomiten, bei dem die Erinnerungskultur am Drei-Zinnen-Plateau und in Sexten im Mittelpunkt stehen.“  Im Bereich der Lehre versuchte die Fakultät für Design und Künste zudem verstärkt, den methodischen Ansatz Kulturerbe, Traditionen und Kulturproduktionen der Region zu verbinden und zu integrieren. Besonderen Zuspruch fanden die Vorlesungsreihen „Diskurse zum Kulturerbe“ und „Alter Ego. Wie aus leben Erbe wird“ im Rahmen des Studiums Generale der Uni Bozen sowie die Führungs- und Diskussionsreihe „Wege zum Kulturerbe“. Darüber hinaus bot die Plattform wissenschaftliche Unterstützung  für Lehrende und Studierende der Universität an, für Interessierte sowie für Vereine und andere Initiatoren, welche an Projekten zum Umgang und zur Vermittlung von lokalem und regionalem Kulturerbe als Kulturproduktion arbeiten. Im Sinne des Auftrages zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit wurde als erster Schritt eine Homepage eingerichtet. Zudem wurden Kooperationen beispielsweise mit der Architekturstiftung aufgenommen, Vortragsreihen und Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrpersonen organisiert. (jw)