Auf zum Gsieser Törl

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Auf zum Gsieser Törl

Gsies – Kleine Rundwanderung auf historischen Pfaden

Das Gsieser Törl ist seit alters her ein viel benutzter Übergang von Gsies nach Defereggen. Seit 102 Jahren verläuft hier die Grenze zwischen Österreich und Italien, nämlich seit Inkrafttreten des Staatsvertrages von Saint-Germain. Mit dem Vertrag zwischen Österreich und 27 alliierten und assoziierten Mitgliedern fand 1920 der Erste Weltkrieg sein formales Ende. Vor allem in den schwierigen 1920er- und 30er-Jahren, aber sogar bis in die 1970er-Jahre wurde das Törl vielfach als Übergang für Schmuggelware zwischen Österreich und Italien benutzt. Gleich unterhalb vom Jöchl an der orografisch linken Talseite sehen wir heute noch das dicht an den Berghang geschmiegte Kasernengebäude, das italienischen Zollbeamten als Unterkunft diente und sogar im Winter besetzt war. Heute ist das Gsieser Törl ein lohnendes Wanderziel: Im Norden blicken wir auf die Deferegger Berge in Osttirol, im Süden grüßen unsere Dolomiten.

Rundwanderung vorbei am See

Wegbeschreibung
Mit Bus oder Auto fahren wir bis nach St. Magdalena Obertal zum Talschluss (1.465 m). Von dort verfolgen wir die Fahrstraße Richtung Norden, die bald als Forststraße Nr. 49 fortgesetzt wird. Zuerst durch Wald und dann vorbei an den sanften Matten, die das Gsieser Tal so einzigartig machen, gelangen wir nach gut 2 Stunden zur Oberberg Alm (1.975 m), die letzte im Tal. Nun betreten wir den alten Schmugglerpfad (Nr. 49), der uns nach 40 Minuten in mäßiger Steigung zum Gsieser Törl (2.205 m) bringt. Vom Joch rechts abbiegend (Westen) wandern wir auf dem herrlichen Weg 2000. Bald darauf lädt uns ein stiller See zu einer beschaulichen Rast ein. In leichtem Auf und Ab geht es an der orografisch rechten Talseite weiter, bis wir nach etwa 30 Minuten ab dem Törl zur Abzweigung gelangen, wo der Weg Nr. 49 B uns links ab wieder zur Oberberg Alm führt (der Weg 2000 geht übrigens noch weiter talauswärts, aber diesen stellen wir ein anderes Mal vor). Der Abstieg zur Alm ist steil und der Sonne ausgesetzt, weshalb die hier beschriebene Gehrichtung empfohlen wird. Ab der Oberberg Alm wandern wir auf dem bereits beschrittenen Weg zurück zum Ausgangspunkt. Tipp für Kombi-Tour: Von St. Magdalena zur Oberberg Alm ist der Weg gut mit dem Bergrad befahrbar, was den langen „Hatscher“ zu Fuß deutlich erleichtert. (IB)

Infos:
Gesamtgehzeit: 4-5 Stunden
Höhenunterschied: 860 Meter
Schwierigkeit: Leicht