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Tischtennis spielen beim SSV Bruneck

Bruneck – Die meisten Kinder- und Jugendlichen haben es mit Sicherheit schon einmal gespielt. Dennoch gibt es in Sachen Tischtennis noch einiges an Nachholbedarf, nur wenige kennen sich in der Sportart oder der Regelkunde aus. Der einzige Verein im Pustertal, wo die wenig verbreitete Sportart angeboten wird, ist der SSV Bruneck – aber auch hier steckt die Sektion in der Krise.

Tischtennis gilt, bezogen auf die Zeit zwischen zwei Ballkontakten, als schnellste Rückschlagsportart der Welt und ist besonders in China weit verbreitet – gilt dort sogar als Nationalsport Nummer Eins, rund zehn Millionen Chinesen spielen im Verein. Hierzulande gerät das Tischtennis gegen seinen größeren Bruder Tennis schnell ins Hintertreffen. In Bruneck ist die Sektion Tischtennis seit Jahren Teil des Sportvereins und möchte wieder stärker ins Rampenlicht rücken. Zur Ausübung vom Tischtennis braucht es nur einen Tisch, Ball und Schläger. Dieser wird meist im Shakehand-Griff gehalten, vor allem in Asien ist zudem der Penholder-Stil verbreitet. Schlagen, Bewegen, Verteidigen, Angreifen – die Abläufe erfolgen im Tischtennis viel schneller als beim Tennis. Ein guter Spieler muss vor allem Attribute, wie Reaktionsschnelligkeit mitbringen. Gefragt sind außerdem eine gute Beinarbeit, Technik und auch Taktik. Manche Spieler bevorzugen einen defensiveren Spielstil und wollen dadurch gegnerische Fehler produzieren, andere versuchen immer aktiv den Punkt zu machen. Bei Wettkämpfen wird im Einzel, Doppel und Mixed gespielt. Ein Satz endet, sobald ein Spieler elf Punkte erzielt hat und um mindestens zwei Punkte Vorsprung führt. Jeder Spieler hat zwei Aufschläge hintereinander, danach wechselt das Aufschlagsrecht. Ein Spiel geht im regulären Punktspielbetrieb über drei Gewinnsätze („Best-of-Five“), bei großen Turnieren wird über vier Gewinnsätze („Best-of-Seven“) gespielt. Wichtigste Turniere sind im Tischtennis neben den Olympischen Spielen und den ein- bis zweijährlich stattfindenden Kontinental- (z. B. Europa-) und Weltmeisterschaften, der World Cup und die World Tour Grand Finals. Die wichtigsten Profiligen gibt es in China, aber auch Deutschland blickt auf eine erfolgreiche Tischtennis-Historie zurück. Der erfolgreichste deutsche Spieler aller Zeiten ist der mittlerweile 41-jährige Timo Boll. Er prägte wie kaum ein anderer Profi die vergangenen zwei Jahre und gilt in China als einer der bekanntesten deutschen Persönlichkeiten überhaupt. Im Vergleich zu Tennisspielern verdient ein Tischtennisspieler in der Weltspitze nur einen Bruchteil, Boll`s Gehalt wird inklusive Sponsoreneinnahmen auf 300.000 Euro geschätzt. In Südtirol gibt es im Vinschgau und Bozen einige gute Spieler und Vereine. Debora Vivarelli, Giorgia und Jordy Piccolin vertraten zuletzt Italien bei den Europameisterschaften in München.

Tischtennis im Pustertal
Im Pustertal hat das Tischtennis einen schweren Stand, einziger Verein ist der SSV Bruneck und auch hier kriselt die Sektion Tischtennis in den letzten Jahren. War Tischtennis vor gut drei Jahrzehnten noch voll im Trend und im SSV Bruneck dutzende aktive Mitglieder eingeschrieben, so tut sich die Sektion heutzutage schwer junge Spieler für den Sport zu begeistern. In Bruneck haben die großen Sportarten wie Fußball, Eishockey und zunehmend Volleyball den Vorrang, so sind die Mitglieder auf eine Hand voll gesunken. Zweimal die Woche wird in der Nikolaus Cusanus und der HOB Turnhalle ein Abendtraining angeboten. Fixen Trainer gibt es keinen mehr, es wird hauptsächlich untereinander gespielt und die Erfahrung so weitergegeben, auch übt kein Brunecker Spieler den Sport wettkampfmäßig aus. Sektionsleiter Dietmar Helfer bemüht sich vor allem um die Instandhaltung der Ausrüstung und die Organisation der Trainingsmöglichkeiten. Nach dem pandemiebedingten Stopp der Vereinsaktivität in den vergangenen zwei Jahren, kommt jetzt wieder etwas Bewegung in die Sektion. Interessierte Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene sind herzlich eingeladen beim SSV Bruneck ein Schnuppertraining zu besuchen. (MT)