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Corinna Knapp und ihre 365.000-Meter-Challenge

Vor einem Jahr berichteten wir im über das Projekt von Corinna Knapp aus Mühlwald: Sie wollte 365.000 Höhenmeter im Jahr schaffen. Es ist ihr gelungen!

Corinna Knapp ist eine Alpinistin aus Leidenschaft, steigt auf Viertausender, klettert, radelt mit dem Mountainbike oder ist auf Skitouren und beim Eisklettern unterwegs. 2022 hatte sie sich selbst das Ziel gesetzt, ganze 365.000 Höhenmeter im Jahr zu bewältigen, was einem Durchschnitt von 1.000 Höhenmeter pro Tag entspricht. Und es sind insgesamt sogar 365.332 Höhenmeter geworden.

Die letzten Meter im Countdown
„Die letzten Höhenmeter habe ich mir am Silvestertag für eine Tour im Stubai mit meinem Freund Simon aufgespart“, sagt die 26-Jährige überglücklich, „wir zählten sie laut im Countdown. Bei dem Projekt ging es mir aber nicht um Rekord oder Schulterklopfen, sondern einfach um die Freude, in den Bergen unterwegs sein zu können.“ Corinna hatte das große Glück, das ganze Jahr über gesund geblieben zu sein und sich nicht zu verletzen, nur beim Mountainbiken gab’s mal ein paar Schrammen.

Corinna Knapp, dort, wo sie am Liebsten ist – auf einem Berg.

Unterwegs in den heimischen Bergen
Die meisten Touren unternahm Corinna im Tauferer Ahrntal, sie kletterte aber auch in den Dolomiten oder war auf Gletschertour in der Schweiz. Vielfach war sie alleine unterwegs, manchmal mit Freunden, am liebsten jedoch mit Mutter Maria, die in Teilzeit als Krankenpflegerin im Krankenhaus Bruneck arbeitet. „Die schönsten Touren waren mit Mutti, „sie ist super fit und genauso bergsüchtig wie ich.“ Leider gab es auch schlechtes Wetter, wo gar nichts ging. An diesen Tagen kompensierte sie die Höhenmeter daheim auf ihrem 12 Grad steil geneigtem Laufband; von den gesamten Höhenmetern sind dies 11,3 Prozent. Zeitlich hat sich die Briefträgerin die Touren gut eingeteilt, oft startete sie nachts auf einen Gipfel, flog im Morgengrauen mit dem Gleitschirm ins Tal, ging zur Arbeit bei der Post und stieg nach Dienstschluss wieder auf einen Berg. „Wenn ich schon vor der Arbeit irgendwo hinaufgerannt bin, machte mir die Arbeit noch mehr Spaß.“

Mentale Herausforderung
„Am Schlimmsten war die mentale Herausforderung, das war schon zach und ich fragte ich mich manchmal, warum ich das alles tue.“ Die Eltern waren Corinnas größte moralische Unterstützer, wenn wieder mal ihre Beine und ihr Kopf müde geworden waren. Im Juni wollte sie das Projekt echt abbrechen, „aber dann packte mich doch wieder der Ehrgeiz, weiterzumachen.“

Selbsterfüllte Geschenke
In Zukunft will Corinna sich im Klettern verbessern und noch mehr fliegen, was sie total fasziniert. Mit dem Rad möchte sie den Rückwärtssalto lernen. Und auf einige Klassiker, wie das Matterhorn, gerne ein Häkchen setzen. „Aber gewiss mache ich kein Projekt mehr, das sich über ein ganzes Jahr erstreckt. Mich interessiert generell Sport, mir geht es um die Freude in den Bergen und an der Bewegung. Das sind Geschenke, die ich mir ganz einfach und selbst erfüllen kann. In netter Begleitung verdoppeln sie sich. Und es sind Geschenke für meine eigene Erinnerungsbox, für meine kleine Ewigkeit.“ (IB)