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Bruneck – Frauen

Gespräche fordern neue Rollenbilder. „Demokratie braucht Frauen und Männer. Die derzeit nur 25 Prozent Frauen in Südtirols Gemeinderäten und zehn Prozent Bürgermeisterinnen sollen uns allen, Wählerinnen und Wählern Auftrag sein, um zu motivieren und zu sensibilisieren“, so Bürgermeister Roland Griessmair. Über Entwicklungen und Trends informierte Melanie Gross, deren Forschungsschwerpunkt an der Eurac Frauen und Politik ist. Seitdem 1948 die erste Frau in einem Südtiroler Gemeinderat vertreten war, habe sich zwar einiges getan, trotzdem gibt es noch Luft nach oben. In dieselbe Kerbe schlug die Kammerabgeordnete Renate Gebhard, die vor allem auch die südtirolspezifischen Rollenbilder dafür verantwortlich machte, dass Frauen in der Politik noch immer unterrepräsentiert seien, aber auch die Tatsache, dass Politik immer auch Macht bedeutet und „Männer die Macht nicht gerne teilen“. Mara Mantinger, Pressereferentin am Statistischen Landesamt in Stuttgart und Forschende im Bereich Chancengleichheit bestätigte, dass die Verhältnisse in Baden-Württemberg ähnlich seien. Auch sie sieht das von klein auf gelebte Rollenbild als einen wesentlichen Faktor für die mangelnde weibliche Präsenz in der Politik. Verena Überegger, Bürgermeisterin von Freienfeld, brachte ihre Begeisterung für die Politik zum Ausdruck. Der einzige Mann in der Runde, Matteo Da Col, Präsident des Brunecker Vereins Diverkstatt meinte, es brauche einen Paradigmenwechsel. Für eine gleichberechtigte politische Teilhabe der Geschlechter brauche es die Männer genauso wie die Frauen. Die Maturantin Maddalena Truant, bestätigte, dass auch Menschen ihres Alters an Politik interessiert seien, allerdings mache sich aber auch eine gewisse Resignation breit, denn den Jungen gehöre die Zukunft, die Prioritäten für deren Gestaltung setze aber die ältere Generation. Abschließende Worte sprach Stadträtin Ursula Steinkasserer Goldwurm, die allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern dankte und das Anliegen äußerte, dass Frauen auch durch die geschlechtergerechte Sprache sichtbarer werden sollen. (PM)