Unterwegs in Olang
16. November 2023
Tirschtl – Somsta in Niederolang
16. November 2023
Alle anzeigen

Haus der Berge

Am 14. Oktober wurde in Sexten ein ganz besonderes Gebäude feierlich seiner Bestimmung übergeben: das Haus der Berge. Dieses wird aus verschiedensten Gründen nicht nur
für die Sextner, sondern für Tausende von Besucher:innen aus aller Welt
ein unvergessliches Bindeglied zwischen Berg und Tal sein.

Sexten, das Dorf der Drei Zinnen, ist um eine touristische Attraktion reicher: Das neue Gebäude am Parkplatz Helmjet ist Sextens neues „Visitor Center“, schlicht das „Haus der Berge“. Aus Sextner Fichten- und Lärchenholz des Sturmtiefs Vaia 2018 erbaut, gilt dieses monolithähnliche, vom Sterzinger Architekten Siegfried Delueg in gänzlich metall- und leimfreier Holzbauweise geplante Gebäude schon jetzt als herausragendes und vielzitiertes Beispiel für nachhaltiges Bauen in den Alpen. Doch ist das Haus der Berge nicht nur architektonisch ein Hingucker, es ist auch mit faszinierendem Inhalt gefüllt. Das Besucherzentrum informiert über die Sextner Dolomiten als Teil des Dolomiten UNESCO Weltnaturerbes sowie über die Geschichte, die Menschen und die gelebte Tradition der Region. Als zentraler Anlaufpunkt neben Talstation und Dienstleisterzeile bestehend aus BergführerInnen, Bike Academy, Skischule und -verleih ist das fünfstöckige Gebäude zudem neuer Sitz des örtlichen Tourismusvereins.

Ein Haus voller Bergerlebnisse
Man kann es kaum besser ausdrücken: Das Haus der Berge bietet Bergerlebnis im Tal. So erfolgt der „Einstieg“ im Tiefparterre am Parkplatz Helm, in unmittelbarer Nähe zur Aufstiegsanlage Helmjet. Im ersten Stock befindet sich der Tourismusverein mit dem Sexten Info Point, dem Herzstück der Informationsvermittlung. Hier werden Kundenkontakte gepflegt und Dienstleistungen gebucht. Eine digitale, autonom zu bedienende Wand erzählt Geschichten rund um Sexten, seine Berge und Menschen. In der darüberliegenden Etage, im Raum „Terra Sexten“, findet sich ein begehbares, interaktives Luftbild. In der sich anschließenden Galerie erfassen Besucher das Luftbild in der Vogelperspektive als Ganzes. Die Besucher:innen können hier auf beeindruckende Weise das Territorium auf einem raumfüllenden Bodenbild entdecken. Die Ebene 3 steht für die Bergfreundschaft zwischen Sexten und seiner Partnergemeinde Zermatt, während die Ebene 4 wortwörtlich das Highlight bietet. Hier begeistern die Terrasse und das große hölzerne Fernrohr die Besucher:innen, aber vor allem bleibt eins unvergesslich: der herrliche Ausblick auf die größte Bergsonnenuhr der Welt, die Sextner Sonnenuhr.

Spektakuläre Eröffnung
Mit einer eindrucksvollen Show wurde das Haus der Berge seiner Bestimmung übergeben: Paragleiter eröffneten den Festakt, Bergführer seilten sich über die Fassade ab und durchschnitten das überdimensionale rote Band, das um das Gebäude angebracht war. In den Festreden wurden die lange Vorgeschichte und das Für und Wider bzgl. des Gebäudebaus angesprochen, schließlich war das futuristische Gebäude bei der Ortsbevölkerung über die Jahre hinweg nicht unumstritten. Nun aber, nach eineinhalbjähriger Bauzeit ist man dankbar, dass die Arbeiten gut abgeschlossen wurden und das Ergebnis so großen Anklang findet. Die Gesamtausgaben der Gemeinde Sexten für Arbeiten, technische Leistungen, Errichtung der Infrastrukturen und Grundregelungen belaufen sich auf ca. 2 Millionen Euro, wobei 930.000 Euro durch einen Landesbeitrag abgedeckt wurden. Die Kosten für die Erstellung des Ausführungsprojektes wurden vom Tourismusverein Sexten getragen; somit handelt es sich beim Haus der Berge um ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt, das von Gemeinde und Tourismusverein getragen und letztendlich beispielhaft umgesetzt wurde.
SH