

Südtirol – Die Bäuerinnenverbände aus Bayern, Tirol und Südtirol trafen sich vom 6. bis 8. November zum traditionellen Dreiländertreffen in Brixen.
Im Mittelpunkt stand das Thema „Landwirtschaft und Tourismus“. In einer Gesprächsrunde mit Christian Hoffmann von EURAC Research, Joachim Messner von IDM Südtirol und Bettina Schmid vom Hoteliers- und Gastwirteverband wurde das große Potenzial der engeren Verbindung von Landwirtschaft und Gastronomie hervorgehoben. Forschungsprojekte zeigen, dass oft noch die direkte Vernetzung fehlt. Gerade kleinere Betriebe benötigen Plattformen, um ihre Produkte in die Gastronomie zu bringen. Auch fehle manchmal das gegenseitige Verständnis für die Bedürfnisse der jeweils anderen Branche. Doch die klare Positionierung Südtirols als Genussland eröffnet Chancen für beide Seiten: Gäste können den Weg der Produkte von der Produktion bis zur Veredelung hautnah miterleben. 
Kommunikation und die Geschichten hinter den Produkten sind dabei entscheidend. „Wir wünschen uns eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe“, betonte Landesbäuerin Antonia Egger, „die bäuerliche Kultur prägt das Bild Südtirols, aber wir haben weit mehr zu bieten: authentische Produkte, regionale Lebensmittel und echte Qualität.“ Die Arbeit der Aus.unserer.Hand-Bäuerinnen wurde als gelungenes Beispiel vorgestellt: Ausgebildete Bäuerinnen bringen mit Kursen, Hof- und Gartenführungen, Verkostungen sowie bäuerlichen Buffets die Herkunft regionaler Produkte direkt zu den Menschen. Helga Brunschmid, Landesbäuerin von Tirol, stellt mit einem Schmunzeln fest: „Bäuerinnen sind der kommunikativere Teil der Landwirtschaft.“ Wichtig ist ihr außerdem eine nachvollziehbare Herkunftskennzeichnung – auch in der Gastronomie, dafür setzten sich die Tiroler Bäuerinnen ein. „Bäuerinnen und Bauern erhalten die Kulturlandschaft, die der Tourismus braucht, hier braucht es mehr Wertschätzung“, fordert Christine Singer, Landesbäuerin von Bayern. Die politischen Rahmenbedingungen müssen so sein, dass Bäuerinnen und Bauern weiterhin das tun können, was sie am besten können, gesunde Lebensmittel erzeugen. Anschließend besuchten die Teilnehmerinnen die Milchgenossenschaft Brimi und die Privatkellerei Oberfurner, genossen ein traditionelles Törggelen beim Pschnickerhof in Villanders und erhielten Einblicke in das Konzept der Roten-Hahn-Kochschule.
pm/red
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