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Wir haben’s in der Hand

Bäuerinnen aus ganz Südtirol begangen vor kurzem den 41. Landesbäuerinnentag in Bozen. Die Versammlung stand unter dem Motto: „Wir haben’s in der Hand“.
Die erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen, die steigende Bürokratie und die hohen Ansprüche der Gesellschaft an die Landwirtschaft fordern insbesondere von der Berglandwirtschaft ihre Tribute: „Wenn eine Stalltür schließt, geht sie nicht mehr auf. Wenn wir unsere Berglandwirtschaft weiterhin haben wollen, muss die Politik all ihre Kraft in die Hand nehmen, und sie muss von uns allen unterstützt werden“, so die Forderung von Landesbäuerin Antonia Egger in ihrer Begrüßungsrede.

Landwirtschaft verständlich machen
Dass die Bäuerinnen sehr wohl vieles in der Hand haben, zeigte Heike Zeller von aHEU – Regionale Vermarktungsstrategien aus München in ihrem Vortrag auf. Die Kommunikation mit den Leuten aus der Stadt sei wichtig, um Landwirtschaft verständlich zu machen, so Zeller: „Man muss erstmal verstehen, was die Leute nicht verstehen und da sind Wissenslücken da, man muss den Leuten erklären, damit sie bereit sind, mehr für hochwertige bäuerliche Produkte auszugeben.“ Und das funktioniere über Social Media sehr gut: „Die Bäuerinnen habe da super Voraussetzungen, weil sie Emotion und Persönlichkeit mitbringen, und das sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kommunikation“, ermutigte Zeller die Bäuerinnen.

Dank an die Witwen
Die Witwenehrung machte wiederum deutlich, wie tapfer und mutig die Bäuerinnen auf ihren Höfen sind. „Uns ist es ein großes Anliegen, diese Anerkennung auszusprechen. Wir möchten ihnen durch diese Geschichten die Aufmerksamkeit geben, die sie sich verdienen“, sagte Sr. Mirjam Volgger, die im Auftrag der Stiftung Südtiroler Sparkasse mit der Landesbäuerin Antonia Egger die Witwenehrung vornahm: „Der Dank kommt von Herzen.“ Der Preis der Stiftung ging an Reinhilde Wieser Wwe. Leitner (Weissteinerhof, Pfunders/Vintl), Elsa Amhof Wwe. Lechner (Tschachnerhof, Obervintl), Maria Schrott Wwe. Pernthaler (Zinnerhof, St. Peter/Villnöss), Maria Anna Oberhauser Wwe. Weidacher (Huberhof, Prags), Hildegard Mayr Wwe. Winkler (Girlan).

Bäuerin des Jahres
Ausgezeichnet wurde auch die neue Bäuerin des Jahres 2022, Margareth Hofer Vanzetta aus Ratschings. Ganz bewusst zog die gebürtige Kastelrutherin mit ihrer Familie vor 22 Jahren dorthin. Die Familie kaufte den Gogerer Hof, gemeinsam schafften sie sich ein Leben und Wirtschaften mit und in der Natur.

Unabhängige Energieversorgung und erfolgreiche Kommunikation
In den Grußworten der Ehrengäste kamen viele Themen zur Sprache. Landesrätin Maria Kuenzer wie auch Landesrat Arnold Schuler sprachen von Ernährungssicherheit und dem Wunsch nach Unabhängigkeit von anderen Ländern, auch in der Energieversorgung, wie der Obmann des Südtiroler Bauernbunds Leo Tiefenthaler ergänzte. Wichtig sei die Bedeutung der Landwirtschaft besser zu kommunizieren, so Anneliese Göller, Landesbäuerin des Bayerischen Bauernverbands. Landesrätin Waltraud Deeg unterstrich die wichtige Funktion des Ehrenamts, welches von der Politik mehr Unterstützung erfahren sollte. Durch die Kammerabgeordnete Renate Gebhard kam auch das Thema besser Rentenabsicherung von Frauen zur Sprache, die es unbedingt einzufordern gilt. (PM/red)