Erneut Rekordspende für Krebsstudie in Südtirol
20. Juni 2025
„Weltpolitische Gespräche“
20. Juni 2025
Alle anzeigen

40 Jahre Pfarrmuseum

Sand in Taufers – Anlässlich seines 40-jährigen Gründungsjubiläums wurde das Pfarrmuseum Taufers vor kurzem würdig gefeiert. Ein neues Leitsystem, ein frischer Anstrich
und die Ausweitung der Kunst- und Kulturvermittlung über die Museumsmauern hinaus weist auf die Wandlungsfähigkeit dieser ehrwürdigen Einrichtung hin.

Vor kurzem wurde an der Pfarre Taufers feierlich das 40-jährige Jubiläum des dortigen Pfarrmuseums begangen. Auf die Predigt von Dekan Franz-Josef Campidell, die unter anderem die Geschichte des Pfarrmuseums beinhaltete, und die Rede des Präsidenten des Museumsvereins Taufers, Walter Ausserhofer, der auf die Entstehung des Museumsvereins einging, folgten die Besichtigung des Pfarrmuseums sowie des Kirchengewölbes, zu dem man über den Glockenturm aufsteigt. „Zum 40-jährigen Bestehen des Pfarrmuseums haben wir die Innenwände des Kornkastens neu streichen lassen, die Beschilderung erneuert und auch die Beleuchtung wird in nächster Zukunft ausgetauscht“, zählt Walter Ausserhofer einige Projekte auf, die anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Pfarrmuseums realisiert wurden und zum Teil noch anstehen. Darüber hinaus wird es im Juli und August eine Jubiläumsausstellung geben und insgesamt ein großes Ziel angestrebt: Das Pfarrmuseum soll ein lebendiger Ort der Interaktion werden, ein Ineinandergreifen von Altem und Aktuellem, von Rückblick und Ausblick. „Sinn und Zweck des Museumsvereins Taufers ist nicht allein die Führung des Pfarrmuseums, sondern ganz allgemein die Förderung des Kunst- und Kulturgeschehens in der Gemeinde“, so Walter Ausserhofer.

Ein Schatz, den es zu bewahren gilt
Die Jubiläumsfeier war ein schöner Anlass, zum einen Danke zu sagen, allen jenen, die das Museum geschaffen und es Jahre lang mit Herzblut betreut haben; zum anderen, den Stellenwert in Erinnerung zu rufen, was an der Pfarre Taufers vor 40 Jahren entstanden ist und heute noch dort bewundert werden kann und nicht zuletzt auch den neuen musealen Weg aufzuzeigen. „Dekan Leo Munter hatte gemeinsam mit einigen weiteren Kulturinteressierten wie dem Museumskustos Richard Rieder das Verdienst, im Frühsommer 1985 den alten Kornkasten einer neuen Funktion zuzuführen“, erzählte Franz-Josef Campidell in seiner Predigt am 18. Mai, „nämlich die Kunst zur Schau zu stellen, damit sie bewundert und bestaunt werden könne.“ Und das bis heute. Die Tauferer:innen dürfen stolz auf ihr kulturelles Erbe sein und damit auch auf das Pfarrmuseum, das eine wundervolle Sammlung traditioneller sakraler Kunstobjekte beherbergt. Es umfasst neben dem denkmalgeschützten gotischen Kornkasten auch ein kleines Museum im Keller des Pfarrzentrums. Insgesamt gibt es im Pfarrmuseum Taufers rund sechzig Exponate zu bewundern, darunter eine Nachbildung der Tauferer Madonna (Original aus der Romanik), eine Steingussmadonna im weichen Stil aus der Gotik, das Dreifaltigkeitskreuz der Kirche von St. Moritzen von Johann Georg Silly, Tafelbilder von Josef Renzler, ein Selbstporträt von Johann Baptist Oberkofler, ein Dreifaltiger Gnadenstuhl aus Gips von Friedrich Gurschler sowie Büsten der hl. Ingenuin und Albuin als Entwürfe von Franz Kehrer. Darüber hinaus finden sich zahlreiche Votivtafeln, sakrale Geräte und Goldschmiedearbeiten. Das älteste Exponat des Museums ist der „Spiegel der menschlichen Heilsgeschichte“, eine Art Reisealtar aus der Zeit um 1350.

Pfarrmuseum und Museumsverein
Der Museumsverein Taufers, der das Pfarrmuseum führt, hat eine wichtige Funktion: Vor sechs Jahren wurde er gegründet und verwaltet seitdem das Inventar des Pfarrmuseums, „ein Erbe, das es zu erhalten und weiterzutragen gilt“, wie es Walter Ausserhofer klar definiert. Auch wenn die Anfänge des Museumsvereins – übrigens der erste Verein Südtirols unter Berücksichtigung der neuen Bestimmungen über den sogenannten dritten Sektor – zwischen Bürokratie, Mitgliedersuche und Finanzierungsfragen nicht gerade einfach waren, so hat sich die Mühe gelohnt: Das wunderbare Werk, das Dekan Leo Munter vor 40 Jahren initiiert hat, wird Schritt für Schritt weitergeführt und mit Verantwortungsbewusstsein und Einsatz verwaltet; damit auch die zukünftigen Generationen staunen dürfen über die lokale Kunst und Geschichte und Erkenntnis darüber gewinnen, wie in Taufers Religion gelebt und gewürdigt wurde.
SH