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Couchgeschichten – „Bin ich eine schlechte Mutter?“

Dr. Angelika Pezzi

Eine Mutter von zwei Kleinkindern: Ich bin manchmal ungeduldig, dünnhäutig, reagiere nicht immer ausgeglichen und ruhig auf die Bedürfnisse meiner Kinder. Oftmals würde ich am liebsten alles hinschmeißen und allzu oft plagt mich mein schlechtes Gewissen „Wieso schaffe ich das nicht wie alle anderen? Ich bin eine schlechte Mutter, ein schlechtes Vorbild. Ich müsste positiver denken, mein Glück schätzen.“ Ich verstehe mich selbst nicht mehr: Das bisschen Haushalt und die Kinder dürfte doch kein Problem sein, andere gehen zusätzlich auch noch arbeiten? Was läuft falsch bei mir? Habe ich psychische Probleme?“

Antwort:
Liebe junge Mütter, auch ihr seid Menschen. Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, Energiehaushalten, Werten und Gefühlen. Ihr seid gerade durch eine Schwangerschaft und Geburt mit all den schönen Momenten und Vorfreuden, aber eben auch mit all den Unsicherheiten, Veränderungen, Anforderungen, Ängsten und körperlichen Veränderungen, Hormonumstellungen, Veränderungen in der Partnerschaft. Und seitdem habt ihr einen 24 Stunden Job, auf welchen nie jemand wirklich vorbereitet sein kann. Euer Leben ist ein anderes, eure Gedanken meist ununterbrochen bei eurem Kind, beim Stillen, bei der Gesundheit eures Kindes. Durchwachte Nächte und stundenlanges Hin-und Hergehen werden mit einem Lächeln am Morgen belohnt und gleichzeitig tauchen oft Fragen auf wie „Mache ich alles richtig? Vernachlässige ich meine Partnerschaft? Meine Karriere? Meine eigenen Bedürfnisse?“ Liebe Mütter, setzt die Erwartungen an euch bitte nicht so hoch, vergleicht euch nicht immer mit anscheinenden Super-Müttern aus den Hochglanzmagazinen, sprecht offen über eure Sorgen, nehmt Hilfe an, glaubt nicht, in allen Lebensbereichen zu jeder Zeit perfekt sein zu müssen. Das Leben ist lang und ihr habt mehr Zeit als ihr denkt. Auch ihr dürft euch Zeit geben, mit all den Umstellungen zurecht zu kommen, euren Körper die Erholung zu geben, die er braucht. Seid stolz auf das, was ihr leistet und glaubt eines: meist sind es gerade die Mütter, die sich diese Sorgen machen, die besten Mütter.