Die E-Rechnung, bitte!
26. Juli 2018
NOI Techpark vorgestellt
26. Juli 2018
Alle anzeigen

Schiffsunglück in Antholz

Antholz – Eine alte Gedenktafel an der rechten Uferseite des Antholzersees wurde unlängst von der Schützenkompanie Rasen Antholz zur Restauration gebracht. Die ‚Marter‘, so der gängige Name der Tafel, gedenkt eines historischen Schiffsunglücks.

Antholz, im Mai des Jahres 1689. Ein Sturm mit böigen Winden wälzt sich durch das Tal. Im Talschluss, auf der sonst so friedlich blau schillernden Oberfläche des Antholzersees, ist ein Schiff unterwegs. Der See wird zu einem blauen Ungetüm, mit hohen Wellen. Die Insassen des Schiffes sind dem Sturm hilflos ausgesetzt. Sämtliche Versuche, das Kentern zu verhindern, scheitern. Es kommt zum verheerenden Unglück.
„Anno 1689 den 20. Mai ist auf diesem See ein Schüff mit fünf Personen wegen ein grausammen Wint untergegangen und zwei sind von diesen Personen, nämlich Abraham Gogl und Brigitta Passler, darin ertrunken und die anderen drei sind vom augenscheinlichen Tod durch die Anrufung dieser heiligen Patrone glücklich gerettet worden.“
Mit diesen Worten erzählt eine Gedenktafel noch heute vom Unglück, das vor mehr als 300 Jahren für große Bestürzung sorgte. Wind und Wetter haben der Gedenktafel im Laufe der Jahrhunderte zugesetzt, sodass eine regelmäßige Restaurierung mittlerweile unumgänglich geworden ist. Bereits 2005 hat die Schützenkompanie Rasen Antholz anlässlich ihrer Gründung die Tafel und das zugehörige Wegkreuz restaurieren lassen. Nun, 13 Jahre später, gab die Kompanie erneute den Auftrag zur Auffrischung des historischen Kulturdenkmals.
Die hölzerne Tafel ist in Antholz nicht zuletzt wegen ihrer außergewöhnlichen Größe bekannt. Ihren besonderen Dimensionen verdankt sie den Namen „die Marter“, was sie von einem gängigen, kleineren ‚Marterl‘ unterscheiden soll. „Die Marter“, ein Blickfang neben der Straße auf der rechten Seite des Antholzersees, wurde im Jahr 1909 vom Heimatkundler und Namensgeber der Schützenkompanie Rasen Antholz, Pater Lorenz Leitgeb, in seinem Buch ‚Mei Hoamat‘ wie folgt beschrieben: „Am linken Seeufer, in der Nähe des Ausflusses steht am Weg unter einem Lärchenbaum eine große Holztafel, die wegen ihrer Größe nicht Marterl sondern die Marter genannt wird. Das Bild auf der großen Tafel stellt ein Schiffsunglück dar. Oben sind die heiligen Patrone abgebildet die in der Not angerufen wurden, unten der wogende See mit dem Kahn und seinen jammernden Insassen, von denen zwei auf dem Wasser treiben.“ (RAFE)