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Fundstücke wieder vereint

Obervintl/Bozen „LOST & FOUND“. Archäologie in Südtirol vor 1919“ so nennt sich die Sonderausstellung des Südtiroler Archäologiemuseums, das erstmals seit dem 19. Jahrhundert auch verschollene Objekte vom Metallfundkomplex in Obervintl zeigt.

Der eisenzeitliche Metallfundkomplex ist schon seit 1871 bekannt, als bei einem Steinbruch bei Obervintl ein Bronzedepot entdeckt wurde. Datiert um den Beginn der jüngeren Eisenzeit, um 400 v. Chr., fanden Raubgräber und Antiquitätenhändler gewinnbringende Abnehmer, so wurden die Bestandteile des Fundes zerstreut. Das Südtiroler Archäologiemuseum hat sich zur 100-jährigen Wiederkehr des Pariser Vertrags in Museen und Depots auf der ganzen Welt umgesehen und vor 1919 in Südtirol gefundene archäologische Objekte ausfindig gemacht. Auf diese Weise konnten verschollene Kunstwerke und zeitgeschichtlich bedeutende Fundstücke aufgespürt und ganze Fundkomplexe wieder zusammengestellt werden. Von den ursprünglich wohl ca. 17 Kilogramm Material aus Obervintl sind heute noch knapp 6 Kilogramm erhalten. Schon länger sind Funde in Innsbruck, Bozen und Brixen bekannt. Neu entdeckt hingegen wurden Objekte in Trient. Zahlreiche Fragmente aus dem Golaseccagebiet sprechen dafür, dass es sich vermutlich um das Metalldepot einer Bronzezeit-Schmiede handelte, die überregionalen Handel mit Bronze über die etruskische Poebene betrieb. Das Ergebnis der Recherchen ist in der Sonderausstellung LOST & FOUND zu sehen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Günther Kaufmann und Andreas Putzer, die neben den außergewöhnlichen archäologischen Funden auch die spannende Geschichte zu ihrer Widerauffindung kennen. Die Ausstellung ist noch bis zum 17. November zu sehen.
(RED)