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Kindersitz mit Alarmsignal Pflicht

Pustertal – Die Nachricht hat vor allem Eltern aufgeschreckt: Seit 7. November sind Alarmsignale bei Autokindersitzen Pflicht. Kritik kam auch von Südtiroler Parteien.

Am 7. November ist die Bestimmung in Kraft getreten, laut der Kleinkinder bis zu vier Jahren Autokindersitze mit Alarmsignal benötigen. Die Maßnahme soll die Sicherheit der Kinder gewährleisten, da in Vergangenheit Eltern ihre Kleinkinder im Auto vergessen haben. Eltern haben sich in den letzten Wochen entsprechend ausgerüstet, da bei Nichteinhaltung Geldstrafen von 81 bis 326 Euro und ein Abzug von fünf Führerschein-Punkten drohen. Harsche Kritik über diese Verpflichtung kommt von den Freiheitlichen. „Tragische Einzelfälle, wie das Vergessen eines Kindes im Auto während der heißen Sommermonate, dürfen nicht Anlass für eine allgemeine Gesetzgebung werden, welche alle Bürger in die Pflicht nimmt und mit hohen Strafen bei der Nichteinhaltung droht. Diese familienfeindliche Politik spricht den Bürgern jegliche Eigenverantwortung ab und zwingt die Eltern ihre Kinder mit bedenklichen Sensoren zu überwachen“, kritisierte die Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer Aussendung. Dazu komme das „unmittelbare Inkrafttreten dieser Regelung“, das die Freiheitlichen ebenso kritisieren. Verärgert auf die staatliche Verordnung reagiert auch die Süd-Tiroler Freiheit. Hauptausschussmitglied Matthias Hofer schreibt in einer Aussendung: „Hieß es Anfangs, es gäbe eine Übergangsfrist bis Februar 2020, so trat das Gesetz nun über Nacht mit sofortiger Wirkung in Kraft. Tausende Familien strömten zu den Fachgeschäften, um entweder einen neuen Kindersitz oder das passende Nachrüstsystem zu kaufen. Viele bekamen gar keinen Sitz oder Nachrüstsystem mehr, da die Nachfrage viel zu groß war.“ Dann sei die nächste Hiobsbotschaft eingegangen, so Hofer. Die im Handel erhältlichen Sitze oder Nachrüstsysteme würden nach italienischen Verbraucherschützer nicht den gesetzlichen Voraussetzungen entsprechen. Hofer forderte im Schreiben die verantwortliche Ministerin auf, das Gesetz zurückzunehmen und jenen die im guten Glauben bereits ihre Kindersitze umgerüstet haben, das Geld zurückzuerstatten. Laut Medienmeldungen der vergangenen Woche sollten bis 6. März allerdings keine Strafen erfolgen. (RED)