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20 Jahre Museum Ladin

St. Martin in Thurn – Mit der Eröffnung einer neuen Sektion zur Literatur und einer zur Schule in den ladinischen Tälern hat das Museum Ladin Ciastel de Tor auf Schloss Thurn vor kurzem sein 20-jähriges Bestehen gefeiert.

Die neuen Sektionen und die Arbeit des Museums in den vergangenen Jahren standen gestern am 24. Juni im Mittelpunkt der 20-Jahr-Feier auf Ciastel de Tor. Landesrat Alfreider unterstrich,

Bei der 20-Jahr-Feier: Angelika Fleckinger, Stefan Planker, Christian Terzer, Daniel Alfreider, Eidth Ploner, Heinrich Huber, Roland Verra und Gustav Mischi (v.r.).

dass das Museum Ladin seit der Eröffnung vor 20 Jahren stets ein wichtiger Referenzpunkt für die Kultur der Ladiner gewesen sei und dies auch bleibe. „Das Museum Ladin sammelt, bewahrt und dokumentiert all jene materiellen und immateriellen Güter, die für die Ladiner identitätsstiftend sind. Das Museum ist auch ein Ort der Begegnung mit anderen Kulturen und geworden, wie zum Beispiel 2016 während der Fußball-Europameisterschaft der sprachlichen Minderheiten Europeada“, sagte Alfreider. Präsident Huber präsentierte die wichtigsten Etappen der Entwicklung des Museum Ladin vor und seit seiner Gründung. „Einen wichtigen Beitrag zur Gründung des Museum Ladins haben einerseits der damalige Präsident der Künstlervereinigung EPL, Angel Morlang, und der damalige Bürgermeister der Gemeinde St. Martin, Pepi Dejaco, geleistet. Seit der Eröffnung hat das Museum 40 Publikationen herausgegeben, 250 Veranstaltungen, sechs Ausgaben der Trienala Ladina sowie 60 Ausstellungen organisiert“, berichtete Huber. 2011 wurde zudem in St. Kassian, als Außenstelle des Museum Ladin, das Museum Ladin Ursus Ladinicus eröffnet, das dem prähistorischen Höhlenbären und der Geologie der Dolomiten gewidmet ist. Das Museum Ladin verfügt seit 2012 auch über ein Depot mit einem vielseitigen Sammlungsbestand.Der scheidende Direktor des Museum Ladin, Stefan Planker, bedankte sich im Rahmen der Feier auch bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für die gute Zusammenarbeit seit 2002. Die Direktorin des Betriebs Landesmuseen, Angelika Fleckinger, zu dem auch das Museum Ladin gehört, wird das Museum ab Juli geschäftsführend leiten, bis die Direktion neu besetzt wird.

Zwei neue Sektionen
Bei der 20-Jahr-Feier wurden gleich zwei neue Sektionen des Museums eröffnet, womit es nun sieben Sektionen zu unterschiedlichen Themenbereichen zur Kultur und Sprache der Ladiner gibt. Die neue Sektion zur Schule in den ladinischen Tälern thematisiert die verschiedenen Etappen des Schulsystems in den ladinischen Tälern seit der Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, während des 20. Jahrhunderts mit den zwei Weltkriegen und seit der Einführung des paritätischen Schulmodells. Die Sektion wurde vom ehemaligen ladinischen Schulamtsleiter Roland Verra vorgestellt. Die zweite Sektion ist der ladinischen Literatur gewidmet. Dabei werden die Biografien der wichtigsten Schriftsteller sowie Teile ihrer Werke vorgestellt. Die Autoren stammen aus den fünf ladinischen Tälern. Die Texte hat die Schriftstellerin Rut Bernardi verfasst. (LPA/RED)