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Herz zeigen

Wer in Südtirol mit Bus, Zug oder Fahrzeug unterwegs ist, hat sie vermutlich schon gesehen: Die großen Plakate mit einem weißen Herz, das inmitten einer hellroten Südtirol-Landkarte abgebildet ist. Darunter folgt der Schriftzug „Südtirol zeigt Herz für Menschen mit Behinderung“. Die Stiftung Nächstenliebe Südtirol, Veranstalter der Aktion, will damit die soziale Inklusion von Menschen mit Behinderung fördern.

„Oft reicht ein kleiner Denkanstoß, um uns ein wichtiges Thema wieder ins Bewusstsein zu rufen“, erklärt Thomas Aichner, Präsident der Stiftung

Thomas Aichner, Präsident der Stiftung Nächstenliebe Südtirol.

Nächstenliebe Südtirol. „Genau das war die Idee der Plakataktion. Jemand, der unsere Plakate sieht, handelt vielleicht bewusst oder unbewusst anders, wenn er das nächste Mal privat oder beruflich mit Menschen mit Behinderung zu tun hat.“ Vom Vinschgau bis hin ins Überetsch, übers Eisacktal, Wipptal und Pustertal: Gerade wird in ganz Südtirol Sensibilisierungsarbeit betrieben. Wieso dies wichtig ist, wird in Anbetracht aktueller Zahlen deutlich. Fast jeder 11. Südtiroler lebt mit einer angeborenen oder erworbenen Krankheit, die seine oder ihre Arbeitsfähigkeit einschränkt; mehr als 13.200 Südtiroler sind sogar von einer schweren Behinderung betroffen. Dabei werden viele dieser Menschen noch immer sozial ausgegrenzt und haben einen erschwerten Zugang zur Arbeitswelt und Ausbildung. Besonders hier knüpft die Kampagne im Sinne der Südtiroler Menschen mit Behinderung an und appelliert an seine Betrachter, „Herz zu zeigen“. „Wir alle können auf verschiedenste Art und Weise die Inklusion von Menschen mit Behinderung fördern“, so Thomas Aichner. „Eine freundliche Geste, ein inklusives Gespräch oder eine empfindsame Denk- und Handlungsweise. Aber auch eine vorurteilsfreie Anstellung eines Mitarbeiters trotz seiner Einschränkung. Es gibt unzählige Möglichkeiten, der sozialen Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung entgegenzuwirken und Herz zu zeigen“. (PM/RED)