Die Wirtschaft in St. Georgen

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Die Wirtschaft in St. Georgen

Wie an kaum einem anderen Dorf im Pustertal kann man am Beispiel von St. Georgen erkennen, wie schnell doch das Zusammenwachsen zwischen Dorf und Stadt von statten gehen kann. Wirtschaftlich gesehen birgt diese von manchen Seiten ungern gesehene Entwicklung Vorteile für das einst vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Dorf an der Ahr.

 

 

Unweit von Bruneck, am Eingang zum Tauferer Ahrntal, liegt St. Georgen auf 832 Metern Meereshöhe. Das inmitten von landwirtschaftlich genutzten Äckern und Wiesen gelegene und von der Ahr zweigeteilte Dorf mit ländlicher Atmosphäre ist vom Naturschutzgebiet Ahrauen umgeben. Diese stellen ein wichtiges Rückzugsgebiet für viele seltene Tier- und Pflanzenarten dar. Und nicht nur das: Immer mehr Menschen schätzen dieses wertvolle Naturidyll in Stadtnähe, wandern entlang der Ahr und genießen die Ruhe inmitten eines der schönsten Biotope des Pustertals. Aber auch sonst zeigt sich St. Georgen – abseits der Hauptstraße, die das Dorf ebenfalls zu teilen scheint – als ein eigentlich ruhiges Plätzchen. Hübsche Cafés und ein lauschiger Dorfkern mit schönen, teils noch alten Höfen prägen das Ortsbild. Genau diese Kombination zwischen der Ruhe am Land und der unmittelbaren Nähe zur Stadt haben St. Georgen in touristischer Hinsicht Glück gebracht. Denn egal ob im Sommer oder im Winter, das charmante Urlaubsdorf bietet seinen Besuchern beste Bedingungen für erholsame Ferientage sowohl auf dem Land, als auch in der ein Kilometer entfernten Rienzstadt. In nur wenigen Minuten lässt sich Bruneck über den Rad- oder Fußweg erreichen. Vor allem als Ausgangspunkt für Berg- und Wandertouren, zu Skipisten, Langlaufloipen und Rodelbahnen weiß St. Georgen bei seinen Gästen zu punkten. Herrlich geeignet ist das Dorf auch für gemütliche Spaziergänge, schließlich ist die Ortschaft von schönen Plätzchen und einladenden Einkehrmöglichkeiten umgeben und über eine wenig befahrene Straße gelangt man nach Greinwalden und Pfalzen, eine Strecke, die auch bei Mountainbikern sehr beliebt ist. Zudem liegt St. Georgen direkt am Pustertaler Radweg, der von Lienz in Osttirol bis nach Mühlbach führt. Und last but not least: Nur wenige Fahrminuten von St. Georgen entfernt liegt der Südtirols Skiberg Nummer eins, der Kronplatz, der vor allem im Winter mit einer bunten Palette an unterhaltsamen Wintersportarten für jeden Geschmack Tausende an Gästen von nah und fern anlockt. Er gilt als Motor für die gesamte Pustertaler Tourismusindustrie. So stellt der Tourismus auch für St. Georgen und Bruneck einen der wichtigsten Wirtschaftszweige dar. Als Wirtschaftsmotor wird er vielfach deshalb bezeichnet, weil viele andere Bereiche wie Handwerk, Gastgewerbe, Dienstleistung oder Handel direkt oder indirekt von ihm beeinflusst werden.

Brückenschlag zwischen Tourismus und Landwirtschaft
Eine weitere wichtige Wirtschaftssäule in St. Georgen ist die Landwirtschaft. Diese hat hier eine jahrhundertlange Tradition und hat auch heute noch eine verhältnismäßig große Bedeutung. Vor allem als Landschaftspfleger und Hersteller hofeigener Produkte, als Arche für aussterbende Nutztierrassen und als Anbieter verschiedenster Dienstleistungen wie beispielsweise dem Tagesmutterdienst, der Seniorenbetreuung und Hofführungen haben sich St. Georgens Landwirte einen überaus guten Ruf erarbeitet. Obwohl die meisten von ihnen gezwungen sind, einer zweiten Arbeit nachzugehen, weil sie von der Landwirtschaft allein nicht leben könnten, gibt es sie doch, die Landwirte, die ihre Arbeit auf dem Hof mit viel Freude, Motivation und Leidenschaft weiterführen. Als lukrativen Nebenerwerb innerhalb der Landwirtschaft hat sich der Urlaub auf dem Bauernhof entwickelt. Immer mehr Gäste genießen den ruhigen Urlaub inmitten der Natur  im besonderen Flair eines landwirtschaftlichen Betriebes. Auch dies ist ein Beispiel für einen gelungenen Brückenschlag zwischen den verschiedenen Wirtschaftszweigen, den man in St. Georgen besonders gut beobachten kann.

Beliebter Wohnort, begehrter Wirtschaftsstandort
Doch nicht nur als Urlaubsdestination hat sich die Brunecker Fraktion St. Georgen einen Namen gemacht. Durch ihre günstige Lage in Stadtnähe ist die Ortschaft St. Georgen auch ein sehr beliebter Wohnort, der zudem in der Nahversorgung gut aufgestellt ist. Darüber hinaus sind St. Georgen und der Norden Brunecks auch als Standort für Handwerk, Handel und Dienstleister äußerst begehrt. In den letzten Jahrzehnten sind St. Georgen und Bruneck beinahe zusammengewachsen: St. Georgens Gewerbezone und der Nordring Brunecks fließen heute schon fast nahtlos ineinander über. Am Nordring haben sich mittlerweile viele wichtige Betriebe etabliert. Schließlich erweisen sich St. Georgen und Brunecks Norden bereits seit Jahrzehnten vor allem aus logistischer Hinsicht als idealer Standort für verschiedenste Unternehmen und Firmen. Allen voran sind die zentrale Lage im Pustertal und die Nähe zum Stadtzentrum von Bruneck die wesentlichen Vorteile, die viele Wirtschaftstreibende in den letzen Jahren dazu bewogen haben, ihren Betrieb in St. Georgen oder am Nordring anzusiedeln. Darunter finden sich die verschiedensten Dienstleister und Handwerker, Großbetriebe genauso wie Klein- und Mittelbetriebe. Dass St. Georgen und Bruneck als Wirtschaftsstandorte mehr als praktisch sind, lässt sich am steten Wachstum der Gewerbezonen und am Beispiel verschiedener St. Georgener sowie Brunecker Traditionsunternehmen gut zu erkennen. Diese Kernbetriebe bieten nicht nur Arbeitsplätze, sie agieren teilweise Italienweit oder sogar international. So kommt es auch, dass die Arbeitslosenquote in der Gemeinde auffallend niedrig ist. Zahlreiche Arbeitsplätze befinden sich direkt im Ort, besonders viele davon in den gut ausgelasteten Gewerbezonen. Dies kann als große Chance gewertet werden, nicht nur für wirtschaftliches, sondern vor allem auch für persönliches Wachstum. Schließlich wird in fast jeder Branche intensiv auf Weiter- und Fortbildung gesetzt. Die Nachfrage nach weiteren Flächen in den Gewerbezonen  hält an, doch Versuche, die bestehenden Gewerbezonen zu erweitern, sind gescheitert. Die Außengrenze der Gewerbezone am Nordring ist nämlich definitiv erreicht, das angrenzende Gebiet ist ein Trinkwasserschutzgebiet und gehört damit zu Natura2000. (SH)